NEPHRO-News
Nach der in Europa gültigen Definition ist eine Erkrankung „selten“,
wenn weniger als einer von 2.000 Menschen unter einem spezifischen
Krankheitsbild leidet. Von den ca. 30.000 gekannten Krankheiten werden
über 7.000 zu den seltenen Erkrankungen gezählt. Schätzungen zufolge
leiden etwa 4 Millionen Menschen in Deutschland an einer seltenen
Erkrankung, in der gesamten Europäischen Union sind es ca. 30 Millionen.
Meist gibt es kaum systematische Studienmöglichkeiten, die
eine zielgerichtete Therapie erlauben. Eine der Möglichkeiten, seltene
Erkrankungen zu erfassen, ist die Sammlung von patientenbezogenen Daten
in einem Register. Nach jahrelanger Beständigkeit bestechen Register
häufig durch große Fallzahlen, vor allem wenn sie weltweit implementiert
sind (z. B. 10 Jahre Fabry Registry; n=3200 Betroffene). Die Qualität
eines Registers, bzw. das Sammeln von Daten, wird immer durch die
dateneingebenden Teilnehmer des Registers bestimmt. Heute wird vielfach
eine Standardisierung angestrebt, indem ein minimaler Datensatz unter
definierten Bedingungen erhoben wird.
Dieser Datensatz kann dann
bei entsprechenden Bemühungen lückenlos vorliegen. Ein erweiterter
Datensatz ist meist optional und stellt sich dem Auswerter lückenhaft
dar. Spezifische Fragestellungen können dennoch angegangen werden, wenn
bei einer entsprechenden Förderung diese Datensätze durch fokussierte
Datenerfassung (focussed data collection) erweitert werden. Man muss
sich aber im Klaren sein, dass diese Ansätze meist im retrospektiven
Ansatz durchgeführt werden.
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Tags: nephro-news nephrologie rare diseases era-edta-register
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