Themen der aktuellen Ausgaben

 

Natrium-, Kalium- und Aldosteroneffekte auf das Endothel -

oder warum Natriumbelastung ein vermeidbarer Risikofaktor kardiovaskulärer Erkrankungen ist


Dass ein erhöhter Konsum von Kochsalz (Natriumchlorid, NaCl, im Folgenden Salz) eine schädigende Wirkung auf das kardiovaskuläre System hat, konnte in experimentellen, klinischen und epidemiologischen Studien vielfach gezeigt werden (Tab. 1), sei es beispielsweise durch die Rolle von Salz bei der Entstehung der arteriellen Hypertonie oder vermittels negativer Effekte auf das Endothel (Stichwort endotheliale Dysfunktion). Die Tatsache, dass kardiovaskuläre Erkrankungen im 21. Jahrhundert nicht nur in den Indus­trienationen, sondern weltweit die Mortalitätsstatistiken anführen, unterstreicht die Wichtigkeit dieses Zusammenhanges (Ezzati M, Lancet 360:1347–1360, 2002). Kochsalz trägt daher provokant gesagt in erheblichen Maße zur „westlichen“ Morbidität und Mortalität bei und sollte bewusster und vor allem in Maßen konsumiert werden (Klaus D, Dtsch Med Wochenschr 134:108-118, 2009).

Salz war jahrtausendelang ein rares Gut, welches das menschliche Denken und Handeln substantiell geprägt hat. So wurde beispielsweise von vielen Zivilisationen des Altertums eine aktive Salzgewinnung betrieben. Es ist anzunehmen, dass das Salz bereits wesentlich früher seinen Platz in der menschlichen Kultur hatte, da Salzmangel ein starkes Verlangen nach Salz auslösen kann, welches eindruckvoll durch den sog. „Salzhunger“ zum Ausdruck kommt. Tiere nehmen bei Salzmangel selbst lange Wanderungen in Kauf, um eine Salzquelle zu finden. Ein ähnliches Verlangen nach Salz lässt sich auch beim Menschen beobachten (Geerling JC, Exp Physiol 93:177–209, 2008). Obwohl physiologisch eine diätetische Zufuhr von 0,5-0,6g/Tag in den meis­ten Situationen ausreichend ist und 2-3g/Tag auch außergewöhnliche Situationen mit erhöhtem Salzbedarf abde­cken, liegt der Konsum heutzutage deutlich höher. Im Vergleich zum steinzeitlichen Homo sapiens, nimmt der moderne Mensch in den westlichen Industrienationen mit 10–15 g NaCl/Tag in etwa 10 x mehr Salz auf (Ritz E, Nephrol Dial Transplant 11:969–975, 1996; Frassetto L, Eur J Nutr 40:200–213, 2001).

Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...

Tags: nephro-news nephrologie kardiologie kardiovaskulär kardiorenal natrium kalium aldosteron 

© Medicom VerlagsgmbH

 
Medicom

Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.

Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.

  • ÖsterreichÖsterreich
  • ÖsterreichDeutschland
  • ÖsterreichSchweiz
  • ÖsterreichAndere