NEPHRO-News
Hintergrund
Es gibt zwei Typen von verstorbenen Organspendern. Erstens Patienten,
die primär einen Hirntod erleiden und zweitens Patienten, die primär an
einem Herzversagen sterben. Die erste Gruppe der hirntoten Patienten
stellt weltweit den Großteil der Organspender dar. Die zweiten,
sogenannten Non-Heart-Beating-Donors (NHBD) sind in der Minderheit,
nehmen aber stetig zu. Seit Juli 2007 hat die Schweiz ein erstes
nationales Gesetz, welches alle Aspekte der Transplantation von soliden
Organen, Gewebe und Zellen regelt. Vor der Einführung dieses Gesetzes
wurde die Organentnahme von Spendern mit Herztod (NHBD) in Genf und
Zürich praktiziert. In Genf waren dies vor allem Spender der
Maastricht-Kategorie 1 und 2. In Zürich waren es primär Spender der
Maastricht-Kategorie 3. Die Maastricht-Kategorien sind in Tabelle 1
ersichtlich. Nach der Einführung des nationalen Transplantationsgesetzes
2007 wurden diese Programme aus unterschiedlichen Gründen gestoppt. Die
für die Programme zuständigen Ärzte waren der Ansicht, dass der
Gesetzesartikel (Art. 8), welcher sich auf die Entnahme von Organen
bezieht, so formuliert ist, dass eine Entnahme bei Spendern im Herztod
unmöglich ist. Zudem gibt es Widersprüche zwischen dem
Transplantationsgesetz und den Richtlinien der Schweizerischen Akademie
für Medizinische Wissenschaften (SAMW). Das gravierende Missverhältnis
zwischen verfügbaren Organen und potentiellen Empfängern auf der
Warteliste in unserem Land, die Hoffnung, dieses Missverhältnis durch
die Wiedereinführung von NHBD-Programmen zu reduzieren, sowie die
erfolgreiche Einführung dieser Programme im Ausland, veranlassten uns,
diese Punkte zu klären. Das Gesetz per se verbietet die Organentnahme
von Spendern im Herztod nicht. Für die lege artis Feststellung des Todes in Hinblick auf eine Organentnahme verweist das Bundesgesetz auf die Richtlinien der SAMW.
Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...
Tags: nephro-news transplant transplantationsgesetz nhbd non-heart-beating-donor-programms schweiz swisstransplant
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.