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Ist Cyclosporin A bei Kindern mit Minimal-Change Glomerulonephritis induziertem nephrotischem Syndrom nephrotoxisch?


Cyclosporine-A-induced nephrotoxicity in children with minimal-change nephrotic syndrome: Long-term treatment up to 10 years

Kranz B, Vester U, Boscher R, et al.                                                                                                         Pediatr Nephrol. 2008 Apr;23(4):581-6.

Clinic of Pediatric Nephrology, University Clinic Essen, Essen, Germany.

Der Einfluss von Cyclosporin A (CyA) bei Kindern mit Steroid-abhängigem nephrotischem Syndrom (SANS) auf Basis einer Minimal-Change-Glomerulonephritis (MC-GN) ist umstritten. Daten über einen Zeitraum von länger als 5 Jahren gibt es kaum. Dabei ist die Interpretation der aktuellen Studienlage zum einen limitiert, zum anderen kontroversiell:

  1. Die CyA-Therapie wird unabhängig von der Biopsie-Entität (z. B. vermischt mit fokal-segmentaler Glomerulosklerose oder membranöser Glomerulonephritis) in ihrer Effektivität beurteilt.

  2. Bisher hat keine Studie eine Vergleichsgruppe ohne nephrotoxische Medikation, um den Verlauf der glomerulären Filtrationsrate (GFR) bei MC-GN zu zeigen, herangezogen.

In einer aktuellen Studie von Kranz et al. wurde der Langzeiteffekt einer CyA-Therapie auf die Nierenfunktion bei Kindern mit einem SANS auf Basis einer MC-GN untersucht. Zwanzig Kinder hatten eine CyA-Therapie für eine Dauer von 5,4 ± 2,2 Jahren. Fünfzehn Kinder, bei denen die MC-GN passager mit Cyclophosphamid behandelt worden ist, dienten als Kontrollgruppe für 4,9 ± 3,4 Jahre. Bei den CyA-behandelten Kindern sank die GFR innerhalb der ersten 12 Monate von 136 + 19 auf 120 + 31, auf 114 ± 14 ml/min pro 1.73 m2 beim letzten Kontrollbesuch (p < 0.0001). Kinder mit einer CyA-Therapie von mehr als 5 Jahren (11 insgesamt) hatten eine GFR von 111 ± 14 ml/min pro 1.73 m2 beim letzten Kontrolltermin. In der Kontrollgruppe fiel die GFR von 137 ± 27 auf 130 24, auf 126 ± 19 ml/min pro 1.73 m2 bei dem letzten Kontrollbesuch (p = 0.1). Somit zeigten beide Gruppen eine Verringerung der GFR, wobei die GFR bei dem mit CyA behandelten Kindern um 12% niedriger war als die ohne CyA. Bei 5 Kindern mit CyA wurde eine Kontrollbiopsie nach 4,9 ± 7,0 durchgeführt, wo sich keine Anzeichen einer CyA-Toxizität fanden.

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Tags: nephro-news glomerulonephritis nephrotisches-syndrom nephrotoxisch pädiatrie 

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