NEPHRO-News
Zusammenfassung
Die arterielle Hypertonie ist
eindeutig mit der Progression einer chronischen Niereninsuffizienz
assoziiert. Da die chronische Niereninsuffizienz allerdings auch eine
arterielle Hypertonie verursacht, ist die Adjustierung für den Blutdruck
in epidemiologischen Studien eigentlich nicht zulässig, da Störfaktoren
(Confounder) nicht auf dem kausalen Pfad zum Studienendpunkt liegen
dürfen.
Interventionsstudien an hypertensiven Patienten mit chronischer
Niereninsuffizienz haben deutlich gezeigt, dass durch die
Blutdrucksenkung der GFR-Verlust deutlich gebremst werden kann. Wie
stark der Blutdruck gesenkt werden soll, ist allerdings nicht ganz
eindeutig geklärt. Die größten randomisierten kontrollierten Studien an
Patienten, die unter Therapie Blutdruckwerte im Bereich der
"Prähypertonie" nach JNC VII-Kriterien aufweisen, (<140/90 mmHg)
fanden keinen additiven Effekt auf die Progressionsverzögerung durch
eine weitere Drucksenkung in den normotonen Bereich nach JNC VII
(<120/80 mmHg).
Welche antihypertensiven Medikamente verwendet
werden sollen, ist ebenso nicht ganz eindeutig. Der landläufig
akzeptierte blutdruckunabhängige Effekt der RAS-Blocker (ACE-Hemmer,
Angiotensin-II-Rezeptorblocker [ARB] und Renininhibitoren) auf die
Progression der chronischen Niereninsuffizienz ist nach kritischer
Betrachtung minimal im Vergeblich zum Effekt der absoluten Drucksenkung.
Trotzdem zählen diese Substanzklassen in Kombination mit Thiaziden
sicher zur "first line"-Therapie, weil sie gut verträglich und
effiziente Drucksenker sind.
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Tags: nephro-news nephrologie hypertensiologie hypertonie nierenerkrankung bluthochdruck
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