NEPHRO-News
Stationäre Leistungen eines Krankenhauses werden in Diagnosis Related
Groups (DRG) preisgleich zusammengefasst, die deutschen DRG's wurden aus
dem australischen System entwickelt. Sie stellen den Anspruch, fast
alle Krankenhausleistungen in 878 DRG's abzubilden. Die allgemeine
Kritik richtet sich darauf, dass ähnliche Unterfangen (z. B. New
Jersey/USA) gescheitert sind, und die australischen DRG's sich nur auf
einen Teil der Krankenhausleistungen bezogen. Spezielle Kritik richtet
sich dagegen, dass die unterschiedlichen Versorgungsstufen der
Krankenhauslandschaft in einem einzigen Schema abgebildet werden sollen.
Der positive Aspekt daran ist, dass das D-DRG-System lernfähig ist und
damit jährliche Anpassungen an tatsächliche Gegebenheiten möglich sind.
Die Materialien zu dieser Zusammenstellung stammen aus zugänglichen
Publikationen, aus einer Studie der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für
Klinische Nephrologie (DAGKN) und der Gesellschaft für Nephrologie (GfN)
mit 14 beteiligten nephrologischen Abteilungen sowie aus Ergebnissen
des Controlling des Brüderkrankenhauses Trier mit Echtkosten für das
Jahr 2003 und Plan-Ist-Kosten für das Jahr 2004.
Die Gegenüberstellung der Kosten mit den zu erwartenden DRG-Erlösen für
das Jahr 2003 eines Maximalversorgers zeigt, dass ein großes Defizit in
Höhe von bis zu 22% zu erwarten wäre (Abb. 1). Dieses wird insbesondere
durch Langlieger (definiert als Fälle, die länger liegen als die für
ihre Fallpauschale definierte obere Grenzverweildauer), Zuverlegungen
und Notfallpatienten verursacht. Die DAGKN/GfN-Studie konnte zeigen
(Abb. 2), dass 60% der Kosten nephrologischer Patienten Personalkosten
sind, 22% sind durch Dialysekosten bedingt. Diagnostik und spezifische
Medikamente spielen eine untergeordnete, Isolierungsmaßnahmen
insbesondere bei MRSA-Patienten jedoch eine größere Rolle.
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