NEPHRO-News
Eine kürzlich verbreitete Stellungnahme überraschte mit der
Feststellung, beim Diabetiker mit Nephropathie sei die renoprotektive
Wirkung der Absenkung des Blutdrucks auf Werte unter 140/90 mmHg durch
keinerlei Evidenz gestützt. Diese Behauptung verblüfft, denn die
internationalen diabetologischen (z. B. Diabetes Care 26(Suppl 1):S80,
2003) und nephrologischen Fachgesellschaften (Am J Kidney Dis 39: S1,
2002) ebenso wie die Hochdruckgesellschaften (J Hypertens 21:1011, 2003)
empfehlen, den Blutdruck bei Diabetikern generell auf Werte unter
130/80 mmHg zu senken. Bei Diabetikern mit Mikro- und Makroalbuminurie
hingegen sollten die Werte aus kardiovaskulärer und renaler Indikation
sogar noch intensiver auf 120-125/75 mmHg gesenkt werden.
Diese Empfehlungen stützten sich einmal auf die Beobachtung, dass
selbst in der Allgemeinbevölkerung (Lancet 360:1903, 2002), besonders
aber bei Diabetikern (BMJ 321:412, 2000), die Häufigkeit
kardiovaskulärer Ereignisse bei etwa 120 mmHg systolisch am geringsten
ist. Das gleiche gilt für das Risiko der Niereninsuffizenz in der
Allgemeinbevölkerung (J Am Soc Nephrol 14:2934, 2003).
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Tags: nephro-news nephrologie nephropathie blutdruck diabetes
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