NEPHRO-News
Zitrat bietet eine sehr effektive und sichere Möglichkeit der
Antikoagulation während der Hämodialyse. Schon vor vielen Jahren
vorgeschlagen, wurde diese Methode erst in den letzten Jahren wieder
verstärkt eingesetzt (Apsner, Am J Kidney Dis 2001; 38:939). Durch die
ausschließlich extrakorporale, "regionale" Antikoagulierung sind
Blutungskomplikationen praktisch auszuschließen. Bei
blutungsgefährdeten Patienten, wie nach Biopsien oder Operationen, aber
auch bei der heparininduzierten Thrombopenie II (HIT-II) ist Zitrat als
ideale Form der Antikoagulation anzusehen.
Zitrat ist aber mehr als nur ein sehr effektives Antikoagulans
(Abbildung 1). Das von Zitrat gebundene Kalzium wird nicht nur an
verschiedenen Stellen der Gerinnungskaskade benötigt, sondern ist für
jede Zellfunktion erforderlich, also auch für Aktivierung von
Thrombozyten oder Leukozyten. Wie Böhler und Mitarbeiter eindrücklich
gezeigt haben, wird unter einer Zitratantikoagulation auch die
Aktivierung von Granulozyten bei Kontakt mit dem Dialysator gehemmt
(JASN 1996; 7:232). Zitrat ist damit jenseits seiner
antikoagulatorischen Wirkung eine sehr effektive Maßnahme zur Steigerung
der Biokompatibilität eines extrakorporalen Kreislaufes.
Wenn man diese Vorteile von Zitrat betrachtet und auch berücksichtigt,
dass die erforderlichen Infusionslösungen von jeder Krankenhausapotheke
hergestellt werden können, wo liegen die Nachteile, die Limitationen?
Wie kann die auch heute noch eher niedrige Anwendung erklärt werden?
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Tags: nephro-news dialyse hämodialyse zitrat antikoagulation
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