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Kardiovaskuläres Risiko nach Nierentransplantation


Die Prävalenz kardiovaskulärer Erkrankungen ist bei nierentransplantierten Patienten deutlich höher als in der Allgemeinbevölkerung. So liegen die Prävalenzen der koronaren Herzkrankheit (KHK) und der linksventrikulären Hypertrophie bei etwa 15% bzw. 50%. Die hohe Prävalenz kardiovaskulärer Erkrankungen ist bedingt durch das Vorhandensein klassischer kardiovaskulärer Risikofaktoren (in 70-85% Hypertonie, in 60% Cholesterinwerte > 240 mg/dL bzw. LDL-Cholesterinwerte > 130 mg/dL, in 25% Triglyceride > 200 mg/dL und in 10% Auftreten eines Posttransplantationsdiabetes)(vgl. auch Tab. 1). Der Nikotinkonsum ist leider ähnlich hoch wie in der Allgemeinbevölkerung. Bei der chronischen Niereninsuffizienz spielen zudem eine Vielzahl urämie/nephropathieassoziierter Risikofaktoren eine wichtige Rolle für die Entwicklung kardiovaskulärer Erkrankungen. Im Einzelnen sind dies Proteinurie, chronische Inflammation, erhöhter oxidativer Stress, thrombogene Faktoren, Hyperhomocysteinämie und Anämie (vgl. Tabelle 1).

Der Anteil kardiovaskulärer Todesursachen lag bei mehreren neueren Studien jeweils bei ca. 40-60% aller Todesursachen. Bei 1124 nierentransplantierten Patienten ergab sich ein 10-Jahres-KHK-Risiko von 4% bzw. 16% bei jüngeren und älteren Nichtrauchern, bzw. von 8% bzw. 33% bei jüngeren und älteren Rauchern. Das KHK-Risiko steigt auf 22% bzw. 31% bei zusätzlichem Diabetes mellitus (J Am Soc Nephrol 2000, 11:1735-1743). Das Langzeitüberleben von nierentransplantierten Patienten ist eindeutig mit dem Alter, dem Raucherstatus, dem Schweregrad der Hypertonie, der Hyperlipidämie und dem Diabetes mellitus korreliert. Interessanterweise gibt es Hinweise darauf, dass nach Nierentransplantation Kreatininwerte über 1,5 mg/dL mit einem signifikanten Anstieg des Risikos für einen kardiovaskulären Tod einhergehen (Transplantation 2003, 75:1291-1295).

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Tags: nephro-news transplant kardiologie kardiovaskulär 

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