NEPHRO-News
In den letzten Jahren sind eine Reihe von Arbeiten erschienen, die sich
mit unserem Thema befassen. Diese Arbeiten wollen wir hier
zusammenfassen. Mit der Frage des Zielblutdruckes beschäftigte sich
insbesondere die MDRD-Studie (Modification of diet in renal disease).
Hier wurde bei 850 Patienten ein Blutdruckniveau von 107 bzw. 92 mmHg
mittlerer arterieller Druck (MAP) angestrebt. Leider gelang es nicht, im
tatsächlich erreichten Blutdruck die beiden Gruppen gut zu trennen. Es
zeigte sich aber eine enge Beziehung zwischen dem tatsächlich erreichten
Blutdruck und der Progression der Niereninsuffizienz.
Nach den Daten der MDRD-Studie beträgt der mittlere Filtratverlust bei
einem Blutdruck von etwa 120 mmHg 3 bis 4 ml/Min/Jahr, wogegen der
Verlust bei Werten von etwa 150/90 mmHg mit fast 10 ml/Min/Jahr
errechnet wurde. Diese frappierenden Unterschiede in Abhängigkeit vom
Blutdruck innerhalb des normotensiven Bereiches gelten für Personen mit
einem Urineiweiß von über 1 g/Tag. Bei solchen mit einem Urineiweiß
unter 1g/Tag ist die Progression gering und wenig abhängig vom
Blutdruck im normotensiven Bereich.
Inzwischen wissen wir, dass der systolische Blutdruck eine größere
Bedeutung hat für die Progression der Niereninsuffizienz als der
diastolische und damit auch der mittlere arterielle Druck. In Zukunft
sollte daher in entsprechenden Studien nicht ein bestimmter mittlerer
arterieller Druck angestrebt werden, sondern ein spezieller systolischer
oder diastolischer Blutdruck.
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Tags: nephro-news nephrologie niereninsuffizienz blutdruck hypertensiologie antihypertensiva
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