NEPHRO-News
Speziell die Zykloxygenase-2-Hemmer (COX-2-Hemmer) haben als Analgetika
ihren Stellenwert gefunden, da sich durch die COX-2-Selektivität ein
therapeutischer Vorteil in Bezug auf die Protektion der Magenmukosa im
Vergleich zu unselektiven Zykloxygenasehemmern ergab [Cleve Clin J Med
69:SI31-9, 2002]. Die Wirkung im Bereich der Niere wird derzeit
zwischen Therapieversuch und Nephrotoxizität diskutiert. Diese Übersicht
gibt den aktuellen Stand dieser Diskussion wider.
Physiologie der Zyklogenasen in der Niere
Zwei
Isoformen der Zykloxygenasen wurden bislang identifiziert. COX-1
repräsentiert das sogenannte "house-keeping"-Enzym und wird in der Niere
von Säugetieren, und analog wohl auch beim Menschen, in den Gefäßen, in
den Sammelrohren und selektiv in der menschlichen Papille exprimiert [J
Clin Invest 94:2504-10, 1994]. COX-2 wurde als konstitutives Enzym in
den Gefäßen, in der Macula densa sowie im dicken absteigenden Schenkel
der Henleschen Schleife nachgewiesen und scheint induktiv in den
Podozyten von Patienten mit einer terminalen Niereninsuffizienz
exprimiert zu werden [Am J Physiol 272:F460-8, 1997]. Eine erhöhte
COX-2-Expression führt zur vermehrten Sekretion der Prostaglandine
Prostazyclin (PGI2) und PGE2. Beide Prostaglandine regulieren die
tubuläre Sekretion von Kalium und Natrium, und PGE2 wirkt als
Vasodilatator. Beim Einsatz unselektiver Zykloxygenase-Hemmer wurden bei
Patienten eine Natrium- und Kaliumretention in Verbindung mit
Ödembildung, Hypervolämie und Hypertension beobachtet. Experimentelle
Ergebnisse zeigen bereits [Kidney Int 60:2324-9, 2001], dass diese
Nebenwirkungen COX-2 abhängig sind und daher auch unter COX-2-Hemmern
auftreten.
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Tags: nephro-news nephrologie

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