NEPHRO-News
Zur Aufklärung der Pathomechanismen der Nierenschädigung setzte man in
der letzten Dekade auf die Identifikation einzelner "nierenschädigender"
Faktoren. Dieser Ansatz erwies sich als so erfolgreich, dass man sich
mittlerweile einem unüberschaubaren Netzwerk an Zytokinen,
Wachstumsfaktoren, Hormonen, vasoaktiven Peptiden u. a. gegenübersieht,
die weiter durch hämodynamische und metabolische Faktoren moduliert
werden.
Retinoide haben sich daher als ein vielversprechender
Ansatz erwiesen, um in ein derartiges regulatorisches "Tohuwabohu"
therapeutisch einzugreifen. Anstelle der Blockade einzelner Faktoren
"adjustieren" diese pleiotropen Substanzen regulatorische Netzwerke und
beeinflussen renale Schädigungs- und Reparaturprozesse. Retinoide, z. B.
natürliche Retinsäuren, sind Derivate des Vitamins A (Retinol), die im
Körper in eine Vielzahl isomerisch unterschiedlicher Retinsäuren
umgewandelt werden. Diese wirken dann nicht als Vitamine, sondern als
Hormone durch die Bindung an spezifische Retinoid A- und X-Rezeptoren
und ihre Isotypen, die auch in der Niere exprimiert werden (Faseb J
10:940-54, 1996). In Übereinstimmung mit anderen Mitgliedern der
Steroidrezeptor-Großfamilie weisen die Retinoidrezeptoren einen
modularen Aufbau auf, bilden aber im Gegensatz zu "klassischen"
Steroidrezeptoren Heterodimere. Retinoidrezeptoren binden jedoch nicht
nur untereinander, sondern wie der Retinoid X-Rezeptor auch an die
Rezeptoren für Vitamin D, PPA (Peroxisome Proliferator Activated) oder
das Schilddrüsenhormon, so dass Querverbindungen zu anderen Signalwegen
möglich werden (Cell Mol Biol Lett 6:3-52, 2001).
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Tags: nephro-news
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