INTENSIV-News
Im Juli 2021 wurde im New England Journal of Medicine die TTM2 Studie
(„Hypothermia versus Normothermia after Out-of-Hospital Cardiac Arrest“)
publiziert (Dankiewicz J; N Engl J Med 2021; 384:2283). Dies ist die
bis jetzt größte Studie, die eine Hypothermiebehandlung bei Patienten
nach einem Kreislaufstillstand im Vergleich zur Normothermie untersucht
hat.
Die Gruppe um Niklas Nielsen hatte bereits 2013 die TTM1
Studie publiziert, die Hypothermie von 33° mit Kühlung auf 36°
untersucht hatte und keinen Vorteil einer Kühlungstherapie nachweisen
konnte (Nielsen N; N Engl J Med 2013; 369:2197).
Auch in der
jetzigen Studie fand sich kein Unterschied in der Mortalität und
Neurologie zwischen den Behandlungsgruppen. Die Kritikpunkte an der TTM2
Studie sind im Wesentlichen jedoch dieselben, wie sie schon bei der
TTM1 Studie geäußert wurden.
Die Reaktion auf die
Veröffentlichung der TTM2 Studie war vielerorts der Schluss, dass
Hypothermie zur Verbesserung des Outcomes bei Patienten nach einem
Kreislaufstillstand nicht wirksam sei. Der Schluss, dass Hypothermie
unwirksam sei, kann aber meiner Meinung nach nicht aus dem Ergebnis
dieser Studie gezogen werden. Im Folgenden werde ich erläutern, warum
ich finde, dass Hypothermie weiterhin eine wichtige Therapie bei
Patienten nach einem Kreislaufstillstand sein sollte.
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Tags: intensiv-news intensivmedizin temperaturmanagement ttm ttm1-studie ttm2-studie hypothermie herz-kreislaufstillstand pro-hypothermie - reanimation
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