INTENSIV-News
Was ist Kinaesthetics?
Kinaesthetics ist ein
erfahrungsbezogenes Lernkonzept, welches hilft, die eigene Bewegung
bewusst wahrzunehmen und als Ressource für die eigene
Gesundheitsentwicklung zu nutzen (Asmussen, Praxisbuch Kinaesthetics,
2010). Mit Kinaesthetics wird die Fähigkeit entwickelt, die eigene
Bewegung in Kontakt mit PatientInnen so einzusetzen, dass diese in ihrer
eigenen Bewegungskompetenz und Selbstwirksamkeit gezielt unterstützt
werden.
Kinaesthetics wurde vor rund 35 Jahren von Dr. Frank
Hatch, Tänzer und Drin Lenny Maietta, Entwicklungspsychologin begründet
und seither laufend weiterentwickelt. Sie haben wissenschaftliche
Erkenntnisse aus der Kybernetik auf menschliche Bewegung übertragen.
Suzanne Schmidt, eine Krankenschwester aus der Schweiz war maßgeblich
daran beteiligt, diese Ideen für die Pflege anzupassen und nutzbar zu
machen. Mittlerweile findet sich in nahezu jedem Lehrbuch für Pflege ein
Kapitel über Kinaesthetics.
Christel Bienstein,
Pflegewissenschafterin (hat das Konzept der basalen Stimulation auf die
Pflege übertragen) schreibt 1992 in ihrem Vorwort, welch wichtigen
Beitrag Kinaesthetics zur Professionalisierung der Pflege leistet. Die
Interaktion sei jeweils individuell und erfordere Kreativität und
Flexibilität von den Pflegenden (Hatch, Maietta, Schmidt, Kinästhetik,
1992).
Diese Individualität und die Komplexität von
Pflegehandlungen machen die wissenschaftliche Erforschung und
Belegbarkeit zu einer Herausforderung. Es gibt eine große Fülle von
Erfahrungsberichten und mehrere kleinere Studien, die die Wirksamkeit
belegen, einen randomisierten, kontrollierten Beleg gibt es bislang
nicht. Heinz von Förster formulierte das so: „Wenn man eine
wissenschaftliche Studie macht, ist das so, als wenn man in einen
dunklen Raum mit der Taschenlampe leuchtet. Der Rest des Raums bleibt
aber im Dunkeln.“ (lebensqualität 03/2013). Insofern liegt Kinaesthetics
noch im wissenschaftlichen Dunkel.
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Tags: intensiv-news pflege kinaesthetics
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