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Die schwerwiegenden Kurz- und Langzeitfolgen der Intensivtherapie

Nachher ist nichts wie vorher


Bis vor wenigen Jahren haben wir es als wesentlichstes Ziel der Intensivmedizin verstanden, das Überleben unserer Patienten zu sichern. Als einer der wichtigsten Qualitätsindikatoren für Intensivstationen hat die Intensivstationsletalität gegolten. Unbewussterweise war damit die Vorstellung verbunden, dass ein Patient, wenn er seine kritische Erkrankung überlebt, wieder gesund ist, seinen Vorzustand wiedererlangen wird.

Inzwischen ist schmerzlich klar geworden, dass dies bei vielen oder den meisten Patienten keineswegs der Fall ist und dass sie nach einem Intensivaufenthalt sowohl kognitive, als auch psychische und kör­perliche Langzeitfolgen zu gewärtigen haben – dass eben „nachher nichts mehr wie vorher ist“.

Ein wesentlicher determinierender Faktor für diese massiven Kurz- und Langzeitfolgen wird durch die Art und Weise der Intensivbehandlung bestimmt. Wir auf der Intensivstation sind mitverantwortlich für die Zukunft von Patienten, welchen Gesundheitszustand sie in den Jahren nach ihrem Intensivaufenthalt haben werden, wie ihre körperlichen, kognitiven und psychischen Fähigkeiten aussehen, ob sie wieder ihre Autonomie, Funktionalität und Lebensqualität zurückbekommen werden und erhalten können.

„Post-Intensive Care-Syndrome“

Wie zahlreiche Untersuchungen seit vielen Jahren zeigen, ist ein Intensivaufenthalt ein traumatisierendes Ereignis, das auch zu schwerwiegenden psychosozialen Folgen führen kann. Ein relevanter Teil ehemaliger Intensivpatienten entwickelt ein postraumatisches Stress-Syndrom (Patel; Am J Reps Crit Care Med 2016; e-pub). Angstgefühle, soziale Desintegration, Rückzug und Depression sind nur einige Manifestationen dieses Zustandes.

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Tags: intensiv-news langzeitfolgen intensivtherapie kurzzeitfolgen 

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