INTENSIV-News
Nosokomiale Infektionen sind ein Problem aller medizinischen
Fachrichtungen und gehören zu den häufigsten Komplikationen während
eines Krankenhausaufenthaltes (Judez L; Cir Esp 2009; 86:79; Forster AJ; CMAJ 2004; 170:1235).
Grundsätzlich sind alle Patienten durch nosokomiale Infektionen
gefährdet, das Risiko ist innerhalb eines Krankenhauses jedoch nicht
gleichverteilt. Insbesondere neutropenische Patienten, operierte
Patienten oder Patienten auf Intensivstationen sind einemerhöhten Risiko
ausgesetzt. Auf Intensivstationen sind nosokomiale Infektionen häufig
zu invasiven Devices wie z. B. Harnwegkatheter (HWK), maschinelle
Beatmung und zentrale Gefäßkatheter (ZVK) assoziiert. Zahlen zur
Häufigkeit nosokomialer Infektionen finden sich nicht nur in der
medizinischen Fachliteratur, auch in den Medien werden hierzu immer
wieder Zahlen präsentiert. Die Seriosität der Beiträge lässt sich
mitunter nur schwer beurteilen und zitierbare Studien werden selten
präsentiert. Gerade polarisierende Beiträge mit hohen Zahlen zu
Infektions- und Todesfällen wegen nosokomialer Infektionen stoßen auf
ein breites gesellschaftliches Interesse. Um die Häufigkeit nosokomialer
Infektionen in Deutschland und speziell in der Intensivmedizin
beziffern zu können, ist man auf Hochrechnungen angewiesen.
Methode
Als Basis für eine Hochrechnung zur Quantifizierung des Problems
nosokomialer Infektionen in der Intensivmedizin dienen die nationale
Querschnittstudie NIDEP 1, die Interventionsstudie NIDEP 2 und die
nationalen Referenzdaten des ITS-KISS des Krankenhaus-Infektions-
Surveillance-Systems [www.nrz-hygiene.de/dwnld/200301_200712_ ITS_reference.pdf]; (Ruden H; Infection 1997; 25:199; Gastmeiern P; Infect Control Hosp Epidemiol 2002; 23:91).
Zur Ermittlung des Anteils der vermeidbaren nosokomialen Infektionen
werden Daten aus der Literatur, vorrangig von Studien aus Deutschland zu
Grunde gelegt.
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