INTENSIV-News
Infektionen mit multiresistenten Erregern sind weltweit auf dem
Vormarsch. Die Infektionen von Knochen und Gelenken machen hier keine
Ausnahme, wobei das Problem als solches aber nicht neu ist. Bereits in
den 80er Jahren wurden Fallberichte über Osteitiden veröffentlicht, die
durch multiresistente Staphylokokken hervorgerufen wurden. Die
Methicillin-resistente Staphylococcus aureus Stämme (MRSA) stehen dabei
prozentual an der Spitze vor den Streptokokken und Enterokokken.
MRSA-Stämme sind mit die häufigsten Erreger nosokomialer Infektionen mit
schneller Resistenzentwicklung. Sie gelten ebenfalls als Verursacher
von außerhalb des Krankenhauses erworbenen Infektionen, unter anderem
eben auch von Gelenk- und Endoprotheseninfekten aber auch von
Osteitiden.
Gerade wegen dieser speziellen Resistenzsituation der Keime ist die chirurgische Herdsanierung analog zum Vorgehen bei nicht-multiresistenten Erregern die Grundlage der Therapie. Ziel ist die konsequente Entfernung von infiziertem Gewebe, sowohl am Knochen als auch im umgebenden Weichteilmantel. Idealerweise ist in Anlehnung an die Onkochirurgie die R0-Resektion anzustreben, bei der keinerlei befallenes Gewebe zurückbleibt. Im Falle infizierter Gelenke kann dies auch deren Resektion bedeuten, infizierte Endoprothesen müssen häufig entfernt werden. Speziell im Falle der Endoprothesen wird das Prozedere zur Infektsanierung uneinheitlich bewertet (einzeitiger vs. zweizeitiger Wechsel).
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