INTENSIV-News
Einführung
Die virale Enzephalitis ist beim
Menschen ein relativ seltenes Krankheitsbild. Bei einigen Viren – wie
z.B. Mumps - stellt die ZNS-Beteiligung jedoch einen durchaus üblichen,
wenngleich meist benignen Teil der Infektion dar. Bei anderen
Infektionen – wie bei der Japan B Enzephalitis (JBV) – ist die
Enzephalitis das herausragende Symptom der systemischen Infektion. Eine
dritte Gruppe – als deren Vertreter sei hier das Herpes simplex Virus
(HSV) angeführt - verursacht zwar häufig Infektionen, selten aber kommt
es zu einer zentralen Beteiligung. Manche Viren führen ausschließlich zu
einer Enzephalits (z.B. Rabies). Andere können neben einer akuten
Manifestation auch zu einem postinfektiösen Syndrom führen (z.B.
Masern).
Pathogenese und Klinik
Die Viren
erreichen das ZNS häufiger auf hämatogenem, selten auch auf neuronalem
Wege. Nach der Übertragung des Virus kommt es zu einer primären Virämie
mit Befall des retikuloendothelialen Systems. Dort kommt es zu einer
Virusreplikation. Während der sekundären Virämie kommt es zum Befall
anderer Organe, so auch des ZNS. Bei der akuten Virusenzephalitis steht
die Entzündung der kortikalen Gefäße und Kapillaren der grauen Substanz
bzw. des Übergangs von grauer zu weißer Substanz im Vordergrund. Durch
aktive Replikation in den Kapillarendothelzellen oder durch passiven
Transport kommt es zu einer perivaskulären lymphozytären Infiltration,
die in der Folge zu einer Astrozytose und Gliose führt. Bei der
HSV-Enzephalitis kommt es zu histopathognomonischen Cowdry A
Einschlusskörpern, bei der Rabies zu Negri-Körpern (1).
Alternativ erreichen Viren intraneuronal das Gehirn. Herpes simplex
Viren nützen wahrscheinlich den N. olfaktorius als Zugang zum ZNS, wo es
zu einer latenten Infektion kommt. Bei der Tollwut führt die
intraneuronale Propagation zu einer Beteiligung des limbischen Systems.
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.