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Blutkulturen

Bei wem, von wo, wie, wann, wie oft, wie viel Blut und wohin damit?


Bei wem?

Die Indikation zur Abnahme einer Blutkultur stellt sich bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion, intravaskuläre Infektion (z.B. Endocarditis), Fieber unklarer Genese, bei speziellen Krankheitsbildern wie Meningitis, Pneumonie, Pyelonephritis, Osteomyelitis, Abszessen, Phlegmonen und bei Erfüllen von 2 SIRS-Kriterien und vermutete bakterielle oder Pilz-Infektion. Bei Nachweis einer Bakteriämie ist das prinzipielle Wiederholen einer Blutkultur nach Behandlungsbeginn nicht indiziert. Eine Ausnahme hierzu stellen die Fungämie und Staphylokokkus aureus Bakteriämie mit oder ohne Endokarditis bzw. fehlendes Ansprechen auf die eingeleitete Therapie dar. Zum Ausschluss einer Erregerpersistenz oder Resistenz sollten in diesen Fällen weitere Blutkulturen nach Therapiebeginn angelegt werden.

Von Wo?

Blutkulturen werden einer peripheren Vene entnommen (periphere Blutkultur). Eine arterielle Entnahme verglichen mit einer venösen bringt keinen zusätzlichen Benefit im Erregernachweis. Die Abnahme aus einem zentralen Venenkatheter (zentrale Blutkultur) ist mit einer höheren Kontaminationsrate assoziiert und wird nur bei V. a. eine Katheter-assoziierte Bakteriämie vorgenommen. Außerdem zeigte eine Arbeit bei hämatoonkologischen Patienten, dass zentrale Blutkulturen auf Grund ihres niedrigen positiven prädiktiven Wertes (63%) nicht zum Nachweis einer Bakteriämie geeignet sind. Auf Grund des hohen negativen prädiktiven Wertes (99%) kann eine zentrale Blutkultur zum Ausschluss einer Bakteriämie verwendet werden.

Wie?

Falsch positive Blutkulturen können durch Kontamination mit der Hautflora des Patienten während der Venenpunktion und durch Kontamination während des Inokulierens des Blutes in die Kulturflasche entstehen. Das empfohlene Vorgehen der Hautdesinfektion besteht in der Applikation von Isopropanol 70% (Einwirkzeit mind. 1 Minute), gefolgt von einem PVP-Jod, das 1,5 bis 2 Minuten auf der Haut einwirken sollte, um seinen maximalen antimikrobiellen Effekt zu erzielen.

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Tags: intensiv-news hämatologie blutkulturen blutbild 

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