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Verhütung von MRSA-Infektionen auf Intensivstationen


MRSA (Methicillinresistenter Staphylokokkus aureus) ist ein Problemkeim der häufig bei Patienten mit Abwehrschwäche auf Intensivstationen auftritt. Die Keime sind meist multiresistent. Der Krankheitsverlauf einer MRSA-Infektion ist schwerwiegender, längerdauernd und mit einer erhöhten Mortalität verbunden. Neben der Gefährlichkeit für den Patienten ist ein erhöhter Arbeitsaufwand zur Isolierung, Pflege und Behandlung erforderlich. Der verlängerte Spitalsaufenthalt und die Isoliermaßnahmen und Antibiotikatherapie verursachen hohe Kosten. Im Interesse des Patienten ist man bemüht MRSA in seiner Entstehung bzw. Ausbreitung zu verhindern.

Grundsätzlich können MRSA-Infektionen auf Intensivstationen auf drei Arten entstehen:

- Folge einer Antibiotikatherapie
- Verbreitung von MRSA durch Keimübertragung von Patient (Personal) zu Patient
- Aufnahme eines Patienten mit MRSA

MRSA als Folge einer Antibiotikatherapie:

Der MRSA ist gegen gebräuchliche Antibiotika resistent, oft ist nur eine Therapie mit Vancomycin und Teicoplanin noch wirksam genug. Ein Fehler in der Therapie ist mitunter ein zu frühzeitiges Einsetzen dieser Antibiotika ohne entsprechende Voraussetzungen. Begünstigend für eine MRSA-Infektion sind Therapieregime bei denen Antibiotika bzw. Antibiotikakombinationen kurzfristig gewechselt werden.

Vor der Verabreichung von Vancomycin und Teicoplanin sind alternative Kombinationen mit anderen Antibiotika möglich, Substanzen wie Fusidinsäure, Fosfomycin, Rifampicin, ein Aminoglykosid oder auch ein modernes Fluorchinolon sind häufig in entsprechender Kombination wirksam, insbesondere Kombinationen von Fosfomycin oder Rifampicin mit anderen Antibiotika werden in der Literatur empfohlen. Grundlage einer antibiotischen Therapie an einer Intensivstation ist eine schnelle mikrobiologische Diagnostik und ein mikrobiologisch erfahrener Arzt, der den Therapieplan begleitet und überwacht.

Neuentwickelte Antibiotika aus der Gruppe der Streptogramine (Quinopristin/Dalfopristin) und der Oxazolidinone (Linezolid) zeigen eine gute Wirksamkeit bei gram-positiven Staphylokokken. Auch Vancomycin resistente Staphylokokken können durch diese Medikamente erfolgreich behandelt werden. Ein weiterer Vorteil des Antibiotikums Linezolid liegt in der Möglichkeit der oralen Verabreichung.

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Tags: intensiv-news hygiene infektiologie infektionen mrsa 

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