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Der gar nicht so kleine Unterschied

Geschlechtsspezifika in der Intensivmedizin


Tendenziell werden Frauen seltener auf Intensivstationen aufgenommen, dort teilweise anders behandelt als Männer und haben oft ein anderes Outcome, wobei deutliche nationale sowie regionale Unterschiede bestehen. Weibliches Geschlecht kann bei intensivpflichtigen Erkrankungen zudem per se ein Risikofaktor sein. Im Folgenden soll ein kurzer Überblick über die Datenlage zu verschiedenen gender- und geschlechtsspezifischen Aspekten in der Intensivmedizin gegeben werden.

GESCHLECHTERVERTEILUNG AUF DER INTENSIVSTATION

Eine der ersten Studien, die eindrucksvoll auf den unterschiedlichen Zugang von Männern und Frauen zu Intensivstationen (ICU) hinweist, wurde in Österreich durchgeführt. Von 25.998 Aufnahmen an 31 Intensivstationen im Zeitraum von 1998-2000 waren 43% (10.848) Frauen (Valentin A; Crit Care Med 2003; 31:1901). Der Überhang bei den Männern kam durch Aufnahmen bis zum Alter von 70 Jahren zustande, ab 71 Jahre überwogen die Frauen. Generell war bei  Männern unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung eine höhere Anzahl invasiver Maßnahmen festzustellen - was jedoch keinen Einfluss auf die adjustierte Letalität hatte, die sich nicht signifikant zwischen den Geschlechtern unterschied.

Ein fast identisches Geschlechterverhältnis zeigt eine große kanadische Analyse (Fowler RA; CMAJ 2007; 177:1513). Ca. 5% der im Zeitraum 2001-2002 in Ontario stationär aufgenommenen Patientinnen und Patienten mussten  auf einer Intensivstation behandelt werden (9.878 Frauen und 14.900 Männer). Im Gegensatz zur österreichischen Studie änderte sich das Verhältnis zwischen Männern und Frauen über das gesamte Altersspektrum nicht. Aber auch hier war die Anzahl der gesetzten invasiven  Maßnahmen bei den Männern höher. Die adjustierte ICU und Hospitalsmortalität war bei Frauen über 50 Jahren aber gegenüber Männern erhöht.

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Tags: intensiv-news gendermedizin geschlechtsspezifisch intensivmedizin 

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