INTENSIV-News
Effects of norepinephrine on renal perfusion, filtration and oxygenation in vasodilatory shock and acute kidney injury.
Redfors B, Bragadottir G, Sellgren J etal. Intensive Care Med 2011; 37:60-7
Department of Cardiothoracic Anaesthesia and Intensive Care, Sahlgrenska University Hospital, 413 45 Gothenburg, Sweden.
Die Niere reagiert sensibler und rascher auf eine Reduktion des
Blutflusses als alle anderen Viszeralorgane (Bellomo R; Am J Respir Crit
Care Med 1999; 159:1557). Stellt die Niere ihre Funktionen ein und
kommt es zum akuten Nierenversagen, ist die Sterblichkeit hoch. Dies ist
nicht nur dadurch bedingt, dass Patienten mit akutem Nierenversagen
häufig kritisch-krank sind, sondern auch durch die Tatsache, dass ein
akutes Nierenversagen unabhängig von anderen Begleiterkrankungen die
Überlebenswahrscheinlichkeit deutlich reduziert (Metnitz PG; Crit Care
Med 2002; 30:2051). Daher kommt in der Intensivmedizin sowohl der
Behandlung als auch der Prävention des akuten Nierenversagens eine
wesentliche Bedeutung zu. Die adäquate Kreislauftherapie mit Optimierung
des renalen Blutflusses ist dabei entscheidend.
Die vaskuläre Autoregulation der Niere gewährleistet eine Konstanz des
renalen Blutflusses über weite Blutdruck- bzw. Blutflussbereiche. Sinkt
der Blutfluss in der Nierenarterie, so schafft es die Niere ihre
Durchblutung durch eine reaktive Vasodilatation stabil zu halten.
Unterschreitet der Blutfluss in der Nierenarterie jedoch einen gewissen
Grenzwert (z. B. typischerweise bei einem Abfall des mittleren
arteriellen Blutdruckes <75 mmHg) sind die vaskulären
Kompensationsmechanismen der Niere erschöpft und der renale Blutfluss
verändert sich linear zum Blutfluss in der Nierenarterie (Rowell LB;
Oxford University Press 1986; 78). Die genaue Bestimmung der renalen
Autoregulationsgrenze ist am Krankenbett nur schwer durchführbar.
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