INTENSIV-News
Fluid resuscitation in septic shock: A positive fluid balance
and elevated central venous pressure are associated with increased
mortality.
Boyd JH, Forbes J, Nakada TA, et al. Crit Care Med 2011; 39:259-65
University
of British Columbia Critical Care Research Laboratories, Heart + Lung
Institute, St Paul's Hospital, Vancouver, British Columbia, Canada.
Bis vor wenigen Jahren bestand einer der Leitgedanken der
Infusionstherapie, eine großzügige Volumentherapie vorzunehmen, einen
Patienten möglichst „feucht“ zu fahren, um den Kreislauf zu optimieren,
die Organfunktionen und insbesondere die Nierenfunktion
aufrechtzuerhalten. Inzwischen wurde zunächst vorwiegend in der
operativen Medizin und Traumatologie eindrücklich gezeigt, dass eine
„liberale“ Volumengabe zu einer erhöhten Komplikationsrate führt
(Beispiel Brandstrup B; Ann Surg 2003; 238:641). Heute ist eine
restriktive Volumentherapie wichtiger Bestandteil des Konzeptes der
„fast track“-Chirurgie.
Auch bei verschiedenen Gruppen von
Intensivpatienten haben verschiedene Arbeiten in den letzten zwei
Jahrzehnten den Zusammenhang einer überhöhten Volumenzufuhr und einer
ungünstigen Prognose belegt. So wurde insbesondere bei
Beatmungspatienten und bei Patienten mit akutem Nierenversagen gezeigt,
dass die Höhe der Flüssigkeitsbilanz mit der Überlebensrate negativ
korreliert (Schuller D; Chest 1991; 100:890; Buchard J; Kidney int
2009; 76:422). Zwei allerdings retrospektive Untersuchungen haben
nahegelegt, dass bei Patienten mit septischem Schock eine negative
Flüssigkeitsbilanz zu einer verbesserten Prognose führen (Rosenberg AL,
Intensive Care Med 2009; 24:35; Murphy CV; Chest 2009; 136:102).
Nunmehr
wurden in einer retrospektiven Analyse jener Patienten, die in das
Vasopressin in Septic Shock Trial (VASST) (siehe Russel JA; N Engl J
Med. 2008; 358:877) aufgenommen worden waren, der Einfluss der
Flüssigkeitsbilanz auf das 28-Tage-Überleben untersucht. Im Schnitt
betrug die Flüssigkeitsbilanz bei Aufnahme in die Studie bei etwa 4,2 l,
nach 4 Tagen bei + 11 Liter. Nach Korrektur verschiedener möglicher
Konfounder, wie Alter oder APACHE-II-Score korrelierten die Ausmaße der
positiven Flüssigkeitsbilanz sowohl nach 12 Stunden als auch nach 4
Tagen unabhängig mit dem Überleben (Abbildung).
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Tags: intensiv-news volumen
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