INTENSIV-News
Durch die Vorstellung der Thematik „Intensivtagebuch“ im Jahre 2008
durch Peter Nydahl und Dirk Knück wurde der Anreiz gegeben, dieses Thema
als Projektarbeit in der Fachweiterbildung für Pflegende im Bereich
Intensivmedizin und Anästhesiologie aufzugreifen. Diese Projektarbeit
wurde im Rahmen eines regionalen Intensivpflegetages vorgestellt und mit
sehr positiver Resonanz aufgenommen.
Beatmete und sedierte Intensivpatienten finden oft nicht leicht in ihr
früheres Leben zurück und können nach einem längerfristigen Aufenthalt
auf einer Intensivstation eine sogenannte „Posttraumatische
Belastungsstörung“ (PTBS) entwickeln. Das Syndrom beinhaltet sowohl
psychogene als auch psychosomatische Störungen und kann den einstigen
Intensivpatienten über Jahre hinweg begleiten. Je länger sich der
Patient einer intensivmedizinischen Betreuung unterziehen musste, umso
höher ist die Wahrscheinlichkeit, an einer PTBS zu erkranken.
Eine PTBS entsteht weder aufgrund einer erhöhten psychischen Labilität
noch ist sie Ausdruck einer psychischen Erkrankung. Auch psychisch
gesunde und gefestigte Menschen können eine PTBS entwickeln (www.nmha.org/go/ptsd Mental Health America: Factsheet: Post-Traumatic Stress Disorder [PTSD]).
Typische Symptome einer PTBS können sein:
• Schlafstörungen
• Depressionen
• Amnesie
• Persönlichkeitsveränderungen
• Angstzustände
• Suchtverhalten
• Aggressivität
• Schreckhaftigkeit
• Konzentrationsmangel
Diese Störungen müssen oft durch eine Psychotherapie, gegebenenfalls
auch durch eine kurzfristige medikamentöse Komponente behandelt werden.
Aber nicht nur der Intensivpatient selbst kann von diesen Störungen
betroffen sein, nicht selten erkranken auch die Angehörigen an diesen
chronischen Beschwerden. Insbesondere beklagen Angehörige existenzielle
Ängste und Schlafstörungen.
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Tags: intensiv-news pflege tagebuch
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