Liebling, ich bin im OP – oder:

Im Moment pflegen wir in unserem Land ein ziemlich einheitliches Vorgehen bei Patienten mit Cholezystolithiasis plus Choledocholithiasis. Diese Patienten werden mehrheitlich durch eine Sphinkterotomie im Rahmen einer ERCP von ihren Gallengangssteinen befreit und dann Tage bis Wochen später laparoskopisch cholezystektomiert („therapeutisches Splitting“).

Die hier vorgestellte Metaanalyse von vier randomisierten Studien mit 532 Patienten hat dieses Vorgehen mit dem simultanen Eingriff einer intraoperativen ERCP und einer gleichzeitigen laparoskopischen Cholezystektomie verglichen. Die Ergebnisse sind bemerkenswert. Die intraoperative ERCP war im Vergleich zur präoperativen ERCP gleich erfolgreich, die Mortalität war in beiden Gruppen null, die typischen ERCP-Komplikationen waren aber im präoperativen Setting fast dreimal so hoch wie im intraoperativen Konzept und der Spitalsaufenthalt war noch dazu drei Tage länger, wenn gesplittet wurde. Die Kennzahlen der Cholezystektomie (Komplikationen, Konversionsrate) waren nicht unterschiedlich.