GASTRO&HEPA-News
Surgery without scars: Report of transluminal cholecystectomy in a human being.
Marescaux
J, Dallemagne B, Perretta S, et al.
Arch Surg 2007; 12:823-6
Institut
de Recherche contre les Cancers de l'Appareil Digestif-European
Institute of TeleSurgery, University Louis Pasteur, 1 place de
l'Hôpital-Hôpitaux Universitaires, 67091 Strasbourg Cedex, France.
Als am 10. April 2007 Marescaux in Europa die erste transvaginale Cholezystektomie durchführte, live übertrug und an die Medien ging, war erst einmal in der europäischen Community der Teufel los. Man unterstellte ihm unethisches Verhalten, Geschäftemacherei und Mediengeilheit.
In Wirklichkeit hat er nach Jahren der Erprobung im Tierversuch am Schwein an einem der experimentell best-ausgestatteten Institute Europas und nach sorgfältiger Prüfung durch eine Ethikkommission nachvollzogen, was bereits in Amerika und Brasilien mit Erfolg am Menschen erprobt worden war. Grund für die Wahl der transvaginalen Route in Strassburg war, dass die Ethikkommission damals nur diesen Zugangsweg freigegeben hat, mittlerweile sind dort auch transgastrische Zugänge möglich und werden erprobt (Peretta S, Surg Endosc 2008).
Mittlerweile wurden in Strassburg fünf transmurale Cholezystektomien an Menschen durchgeführt, in Deutschland 20 - allerdings mit laparoskopischer Hilfe durch zwei Ports - (Zornig C, Surg Endosc 2008), in Amerika transgastrisch sechs (Swanström L, Oregon; im Rahmen einer Multicenterstudie mit 25 geplanten Eingriffen), in Spanien und Brasilien eine (Dolz C, Rev Esp Enferm Dig 2007; Zorron R, Surg Endosc 2008), Stand Jänner 2008, als ich Gelegenheit hatte, mit einigen der Protagonisten zusammenzutreffen. Begonnen hat alles 2000 mit einem Abstrakt A. Kalloo´s bei der DDW, in dem er ein Schweinemodell für den transgastrischen Zugang vorstellte; 2004 hat er die mittlerweile angewachsenen Erfahrungen als Original publiziert (Kalloo A, Gastrointest Endosc 2004) und bringt seither laufend Ideen für neue Indikationen und Zugangswege ein, zuletzt transgastrische Eingriffe am Fötus. 2005 sorgte dann beim Weltkongress für Gastroenterologie eine Präsentation aus Indien mit 10 transgastrischen Appendektomien für Furore.
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