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Wie die Darmschleimhaut das Gewicht beeinflussen kann


Deregulation of transcription factors controlling intestinal epithelial cell differentiation; a predisposing factor for reduced enteroendocrine cell number in morbidly obese individuals.       

Wölnerhanssen BK, Moran AW, Burdyga G, Meyer-Gerspach AC, Peterli R, Manz M, Thumshirn M, et al.                 Sci Rep 2017; 7:8174


Adipositas und die damit assoziierten Folgekrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs nehmen weltweit zu (NCD Risk Factor Collaboration; Lancet 2017; 390:2627).

Noch immer werden Übergewichtige stigmatisiert und dem Patienten werden mangelnde Selbstkontrolle in der Auswahl und Menge der Nahrungszufuhr, sowie mangelnde körperliche Aktivität infolge einer generell phlegmatischen Haltung unterstellt.

Die Kontrolle des Energiehaushaltes ist allerdings ein komplexes und ausgeklügeltes System, bei dem zahlreiche Organsysteme involviert sind. Der freie Wille und die Selbstkontrolle (Frontalhirn) machen hier nur einen kleinen Teil aus, während die Prozesse zur Regulation des Energiehaushaltes vorwiegend unbewusst ablaufen und nebst zentralnervösen Strukturen wie Hypothalamus und Hirnstamm, den Gas­trointestinaltrakt (Magen, Dünndarm, Leber, Pankreas) sowie das Fett- und Muskelgewebe einschließen.

Ein Mechanismus, der bei der Appetitregulation eine wichtige Rolle spielt, ist die Freisetzung von Sättigungshormonen. Die Schleimhaut des Dünndarms besteht aus 90% gewöhnlichen Darmzellen, sogenannten Enterozyten, die für die Aufnahme von Nahrungsbestandteilen verantwortlich sind, sowie aus knapp 10% schleimproduzierenden Zellen. Daneben gibt es aber hochspe­zialisierte Zellen – die sogenannten enteroendokrinen Zellen (EECs) – die zwar nur 1% der Zellpopulation ausmachen, in ihrer Gesamtheit aber das größte endokrine Organ des menschlichen Körpers darstellen.

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Tags: nutrition-news ernährung gastroenterologie adipositas gewicht 

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