Arginase II und die mögliche Rolle in der Pathogenese von Diabetes Mellitus

Im letzten Jahrzehnt wurde eine dramatische Steigerung der Inzidenz des Dia­betes mellitus Typ 2 beobachtet. Das adipogene Umfeld im Sinne einer hyperkalorischen, ungesund zusammengesetzten Ernährung in Kombination mit einem ausgeprägten Bewegungsmangel ist maßgeblich für diese Entwicklungen verantwortlich.

Unabhängig vom Lebensstil spielen zahlreiche genetische Faktoren eine wichtige Rolle. Aktuelle Studien sprechen dafür, dass häufig auch ein genetisch bedingter Betazelldefekt für die tatsächliche Manifestation eines Diabetes mellitus Typ 2 vorliegt (Chen C; Molecular Metabolism 2017; 9:943).

Aus epidemiologischer Sicht bestätigt sich diese Tatsache durch die Familienanamnese, welche gerade bei Diabetes mellitus Typ 2 häufig positiv ist. Auch auf genetischer Ebene lässt sich durch Single-Nucleotide-Polymorphismus (SNP)-Studien dieser Zusammenhang bestätigen. Im Vergleich zur systemischen Insulinresistenz finden sich deutlich mehr SNPs, welche mit einer Störung der Insulinsekretion assoziiert sind.

Altersbedingt kommt es üblicherweise zu einer Aggravierung der Betazelldysfunktion, deren molekulare Mechanismen nach wie vor nicht vollständig verstanden werden. Die Abnahme der Regenerationsfähigkeit der Inselzellen beruht teilweise auf lokalen, entzündlichen Veränderungen und einer mikro­vaskulären Dysfunktion im Pankreas.