Virtual Nutrition:

Smartphones und Tablets sind heute in unserem Alltag unverzichtbare Begleiter. Dies zeigen unter anderem die Nutzerstatistiken im deutschsprachigen Raum. 2016 lag der Anteil der Smartphone-Nutzer bei 78% in der Schweiz (comparis.ch) und in Deutschland (bitkom.org), in Österreich waren es sogar 92% (ut11.net). Die Tendenz ist weiterhin steigend, insbesondere bei den Senioren. Mit dieser Entwicklung haben sich auch Gesundheitsapplikationen (Apps) rasant verbreitet. 2017 waren bereits 325.000 kommerzielle Gesundheits-Apps auf dem Markt mit geschätzten 3,7 Milliarden App-Downloads (research2guidance; 2017).

Der Wunsch nach Selbstoptimierung mit Unterstützung von Gesundheits-, Fitness-Apps spiegelt sich in den trendigen Begriffen „Quantified-self”, „Self knowledge through numbers“ und „Self-tracking“ wider.

Internationale Ergebnisse zeigen, dass 36% der Smartphone- und Tablet-Nutzer Gesundheits-Apps verwenden. Den größten Anteil machen dabei Ernährungs- und Fitness-Apps aus (Safavi K; Accenture 2016). Im Kontext der Gesundheits-Apps erfreut sich auch der Begriff mHealth (mobile Health; siehe Glossar) großer Beliebtheit, dies ist auch in den wissenschaftlichen Publikationen erkennbar. Seit 2015 umfasst beispielsweise auf Medline die Zuwachsrate über 2.500 Fachpublikationen jährlich unter dem Stichwort mHealth. In ­welchem Umfang mHealth-Lösungen wie Gesundheits-Apps von Ernährungsfachpersonen genutzt werden, zeigen ­vor allem Studienergebnisse aus dem englischsprachigen Raum. In Kanada gaben 57% der Befragten (Dieti­tians) an, im Berufsalltag solche Apps zu verwenden (Lieffers JR; Can J Diet Pract Res 2016; 75:41), in den USA waren es in dieser Berufsgruppe 83% (Sauceda A; J Acad Nutr Diet 2016; 116:1336) und in einer Dreiländer-Studie mit Großbritannien, Australien und Neuseeland immerhin 62%, wobei die Apps überwiegend als Informationsquelle (74%) und zur Selbstüberwachung der Klienten (60%) herangezogen wurden (Chen J; J Hum Nutr Diet 2017; 30:439).