NUTRITION-News
Krebsgefahr durch unsere Ernährung ist eine mediengerechte ständige
Bedrohung unseres Lebens in der Wohlstandsgesellschaft. Das Pflanzengift
Glyphosat gehört seit ein paar Jahren zu den Hauptakteuren in dieser
Arena. Ernährungsempfehlungen und -warnungen erweisen sich regelmäßig
als widersprüchlich und wenig vertrauenswürdig.
Beim
Unkrautvernichtungsmittel und Pflanzengift Glyphosat zeigt sich die
konträre Einschätzung durch verschiedene Institutionen und
Wissenschaftlergruppen besonders dramatisch, indem der Stoff zum
gleichen Zeitpunkt als krebserregend oder aber als nicht krebserregend
bewertet wird (WHO; IARC Monographs; vol 112, EFSA; J EFSA 2015;
13:4302).
Entsprechend verunsichert sind die Bürger, während die
Politik verzweifelt nach Orientierung sucht. In der EU wurde die
Entscheidung um die Zulassung von Glyphosat durch eine achtzehnmonatige
Verschiebung der Entscheidung vertagt. Zu glauben, dass damit Ende 2017
mehr Wissen als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung steht, muss jedoch
eher als verständliche Hoffnung denn als realistische Erwartung
eingestuft werden.
Zu verworren ist die Lage an der
Wissenschaftsfront – durch die verschiedenen Perspektiven der
beteiligten Institutionen und Gutachter, die zusätzlich durch massive
Interessenkonflikte überlagert werden.
Der wesentliche Grund für
die unterschiedlichen Bewertungen liegt in der Auswahl der betrachteten
Studien und in der Gewichtung der Studien, so zum Beispiel die Nutzung
von Tierstudien vs. Humanstudien, die andere Ergebnisse zeigen, darüber
hinaus jedoch auch andere Interpretationen zulassen.
Ein
wesentlicher Schwachpunkt der Auseinandersetzung liegt in der
defizitären Risikokommunikation. Die Aussagen „wahrscheinlich
krebserregend“ einerseits und „sicher und nicht krebserregend“
andererseits erscheinen als absolute Wahrheiten, ohne dass die in ihnen
enthaltene, teils extreme Unsicherheit betont wird. Dass die Dosis eine
entscheidende Rolle spielt und die Aussagen nur als Wahrscheinlichkeiten
interpretiert werden dürfen, wird fast überall missachtet und
überfordert den Laien vollständig.
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