Themen der aktuellen Ausgaben

 

Nahrungsergänzungsmittel:

Grundlagen, Stellenwert und Herausforderungen am Beispiel der SELECT-Studie


Vitamin E and the risk of prostate cancer: The Selenium and Vitamin E Cancer Prevention Trial (SELECT).

Klein EA, Thompson IM Jr, Tangen CM, et al.                                                                                                                     JAMA 2011; 306:1549-56

Department of Urology, Glickman Urological and Kidney Institute, Cleveland Clinic, Cleveland, Ohio 44195, USA.


Grundlagen

Nahrungsergänzungsmittel (NEM), Dietary Supplements (US) oder Nutraceuticals, wie der Begriff z. B. von Canada Health definiert wird, sind Nahrungsmittelbestandteile, die in Ergänzung zur Ernährung oral zugeführt werden. Ihre Anmeldung, der Vertrieb und die Vermarktung unterliegen behördlichen Vorgaben, jedoch benötigen sie im Gegensatz zu Arzneimitteln und Medikalprodukten keine Zulassung, solange die Stoffe wegen ihrer langjährigen Verwendung als Lebensmittel als sicher gelten. Neue Stoffe („Novel Food“) müssen umgekehrt einen Unbedenklichkeitsnachweis erbringen.

NEM umfassen klassischerweise Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe, Aminosäuren, Enzyme oder Organ- und Drüsenstoffe. Sie können mit sogenannten „Health Claims“ oder gesundheitsbezogenen Anpreisungen direkt an die Konsumenten vermarktet werden. Diese Health Claims dürfen keinen Bezug zu Erkrankungen oder Arzneimittel-ähnlichen Anpreisungen beinhalten, die auf einer pharmakologischen Behandlung oder Vorbeugung einer Erkrankung beruhen. Die Angaben müssen wissenschaftlich fundiert (Kausalität zwischen Einnahme und Effekt), gerechtfertigt und für den Konsumenten verständlich sein. Die NEM müssen sicher und der Effekt in der angepriesenen Dosierung belegt sein. So müssen Vitamin-NEM-Formulierungen mindestens ein Drittel einer empfohlenen Tagesdosis (RDA, Recommended Daily Allowance resp. NRV, Nutrient Reference Value) beinhalten und so wesentlich zur Bedarfsdeckung beitragen. Dies wird in Europa von der EFSA (European Food Safety Authority) wissenschaftlich überprüft und mit Bezug auf die Health Claims Verord­nung (EG 1924/2006 und 1925/2006) harmonisiert. Die Anzahl der Health Claims und ihre Aussagen zu Gesundheit und Körperfunktion wurden wegen fehlender Dokumentation auf rund 4500 drastisch reduziert (-90%).

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Tags: nutrition-news ernährung nahrungsergänzungsmittel vitalstoffe 

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