NUTRITION-News
Meat intake and mortality: A prospective study of over half a million people.
Sinha
R, Cross AJ, Graubard BI, et al.
Arch Intern Med 2009; 169:562-71
Division
of Cancer Epidemiology and Genetics, National Cancer
Institute-Nutritional Epidemiology Branch, Rockville, MD 20852, USA.
Rotes Fleisch ist schon seit langem ins Gerede gekommen; insbesondere
Onkologen warnen schon seit vielen Jahren vor negativen Effekten. Schon
aus offensichtlichen methodischen Gründen ist das Thema bislang sehr
kontrovers diskutiert worden. Nunmehr ist die größte und methodisch wohl
auch beste Studie zu den potentiellen negativen
Gesundheitsauswirkungen von rotem Fleisch erschienen. An immerhin mehr
als einer halben Million Personen wurde über mehr als 10 Jahre der
Einfluss einer Ernährung mit rotem Fleisch, aus rotem Fleisch
verarbeiteten Produkten oder weißem Fleisch auf die Gesamtmortalität und
Mortalität verschiedener Ursachen ermittelt. Da immerhin fast 48.000
männliche und über 23.000 weibliche Todesfälle analysiert werden, sind
die Aussagen wohl als recht robust zu betrachten.
Personen, die regelmäßig viel rotes Fleisch (vom Rind, Schwein, Lamm)
oder daraus verarbeitete Fleischprodukte, wie Hamburger oder Würste
essen, haben ein etwa 1.3-fach erhöhtes Risiko zu versterben. Dabei
waren sowohl die Sterblichkeit an Malignomen als auch interessanterweise
kardiovaskulären Ursachen erhöht. Dagegen hatten Personen, die vor
allem weißes Fleisch, wie Fleisch von Huhn oder Fisch verzehren, eine
verbesserte Prognose.
Dass (im Übermaß genossenes?) rotes Fleisch
zu einer erhöhten Rate an kolorektalen Tumoren führen könnte, wird seit
langem diskutiert. Diese neue Studie unterstützt diese Befürchtung.
Jedoch waren es überraschenderweise neben den Tumoren vor allem die
kardiovaskulären Erkrankungen, die diese Über-Sterblichkeit verursacht
hatten. Die Rate an tödlichen Herzinfarkten war in der Vergleichsgruppe
mit weißem Fleisch bei Männern um 11%, bei Frauen um 21% niedriger.
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Tags: nutrition-news ernährung fleisch kardiologie chirurgie
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