Fischöl als antiinflammatorische Therapie?

In dieser Studie aus Lausanne wurden 16 männliche Freiwillige vor der Applikation eines Bolus von Endotoxin (LPS) zu einer Vorbehandlung mit 2.5 ml/kg Omegaven^® randomisiert - 48 h und 24 h vor dem Ereignis über 6 h intravenös gegeben – oder zu keiner Vorbehandlung. (100 ml Omegaven^® enthalten 10 g Fischöl, davon 1,25-2,82 g EPA (w-3, Eikosapentaensäure), 1,44-3,09 g DHA (w-3, Docosahexaensäure), 0,1-0,7 g Linolsäure (w-6), max. 0,2 g Linolensäure (w-3) und 15,0-29,6 mg a-Tocopherol). Nach der Bolusgabe wurden über 360 min Vitalfunktionen, die Baroreflex-Sensitivität und Herzfrequenzvariabilität aufgezeichnet. Gleichzeitig wurden Blutproben zur Bestimmung verschiedener Hormonspiegel und Entzündungsmarker entnommen. In der Gruppe, die mit Fischöl vorbehandelt war, wurde das Fettsäuremuster der Lipidkomponenten der Thrombozyten bestimmt.

Durch die zweimalige intravenöse Fischöl-Gabe kam es zu einem signifikanten Anstieg des EPA- und DHA-Gehaltes der Thrombozyten. Die neuroendokrine Antwort sowie die Freisetzung von Entzündungsmarkern zeigten ebenfalls signifikante Unterschiede. Die Fieberantwort war vermindert (38,1 °C vs. 38,7 °C), der Anstieg im Plasma-Noradrenalin war siebenfach niedriger (p=0,02) und der ACTH-Peak vierfach niedriger (p=0,02) als in der Kontrollgruppe. Bei den Entzündungsmarkern war der TNF-a-Anstieg in der Fischölgruppe ebenfalls signifikant vermindert, die IL-6-Werte waren dagegen gleich. In beiden Gruppen kam es zu einem Anstieg des Ruheenergieumsatzes (+38%, p<0,0001), der freien Fettsäuren (+162%, p<0,0001) und der Fettoxidation (+210%, p=0,001).