Themen der aktuellen Ausgaben

 

Die Kontroverse "enteral und/oder parenteral"

Kehrt wieder die klinische Vernunft ein?


Is it now time to promote mixed enteral and parenteral nutrition for the critically ill patient?

Heidegger CP, Romand JA, Treggiari MM, et al.                                                                                        Intensive Care Med 2007; 33:963-9

Geneva University Hospital, Service of Intensive Care, Rue Micheli-du-Crest 24, 1211, Geneva 14, Switzerland


Die parenterale Ernährung hatte im letzten Jahrzehnt eine schlechte Presse. Nach den verschiedenen Metaanalysen aus dem Hause Heyland (z. B. Heyland D, JAMA 1998; 280:2013) und dem "Dolchstoß"-Editorial von Marek/Pinsky (Intensive Care Med 2003; 29:867) wurde TPN auch als "total poisonous nutrition" abgekürzt und die Frage gestellt, ob man eine parenterale Ernährung überhaupt noch benötigt. In manchen Ländern ist ihr Gebrauch drastisch zurückgegangen, an vielen Intensivstationen ist die parenterale Ernährung zu einer nur noch selten eingesetzten Außenseiterform der Ernährungstherapie verkommen.

Selbst die Kombination einer enteralen - wenn eine quantitativ ausreichende Ernährung auf enteralem Weg nicht wünschenswert oder möglich ist - mit einer parenteralen Ernährung wurde vordergründig durch eine weitere Metaanalyse von Heyland "vernichtet" (Dhaliwal R, Intensive Care Med 2004; 26:95). Wer allerdings die fünf Studien betrachtet, auf denen diese Auswertung beruht, wird zustimmen, dass diese Datenlage für irgendwelche Schlussfolgerungen völlig ungeeignet ist (beispielsweise war in zwei der fünf Studien die Energiezufuhr in der parenteralen Gruppe doppelt so hoch - bis 4000 kcal/d! - wie in der enteralen).

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Tags: nutrition-news ernährung intensivmedizin parenteral enteral 

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