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Eine insuffiziente Nahrungszufuhr erhöhte die Infektionsrate bei Intensivpatienten


Low caloric intake is associated with nosocomial bloodstream infections in patients in the medical intensive care unit.

Rubinson L, Diette GB, Song X, et al.                                                                                                                   Crit Care Med 2004; 32:350-7

Johns Hopkins University, Department of Medicine, Baltimore, MD, USA.


Im Durchschnitt essen Patienten im Krankenhaus deutlich weniger als es dem errechneten Energiebedarf entsprechen würde. Zumindest jeder 5. Patient kann nur weniger als die Hälfte des Energiebedarfs decken. Diese Patienten haben ein bis zu 8-fach erhöhtes Risiko zu sterben und ein 2-mal so hohes Risiko in ein Pflegeheim entlassen zu werden (JAMA 1999; 281:2013). Ernährungstherapeutische Maßnahmen kamen in dieser Untersuchung nur selten zur Anwendung. Man würde erwarten, dass es auf Intensivstationen aufgrund der besseren Personalausstattung und engeren Beobachtung der Patienten leichter ist, Patienten adäquat zu ernähren. Überraschenderweise kommt es auch auf Intensivstationen zu ungenügender Zufuhr von Nahrung, besonders in den ersten 10 Tagen nach Aufnahme (Chest 2003; 124:297). Im Durchschnitt erhielt die Hälfte der untersuchten Patienten weniger als 66% des empfohlenen Energiebedarfs. Es stellt sich die Frage, welchen Einfluss eine derartige insuffiziente Energiezufuhr bei kritisch Kranken auf den Krankheitsverlauf hat.

Eine Ernährung könnte sowohl positive als auch negative Effekte beispielsweise auf die Infektionshäufigkeit ausüben. Ein Mangel an Ernährung könnte über Störung der Immunkompetenz zu einer erhöhten Infektionsrate führen. Eine Ernährung selbst könnte aber auch durch direkte Kontamination und die Notwendigkeit eines zentral-venösen Zugangs oder aber über eine Hyperglykämie die Infektionshäufigkeit sogar steigern.

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Tags: nutrition-news ernährung intensivmedizin infektionen enteral parenteral 

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