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Ernährung von dementen Patienten:

Mit der Hand oder mit der PEG-Sonde?


Tube-feeding versus hand-feeding nursing home residents with advanced dementia: A cost comparison.

Mitchell SL, Buchanan JL, Littlehale S, et al.                                                                                               J Am Med Dir Assoc 2003; 4:27-33

Hebrew Rehabilitation Center for Aged Research and Training Institute, the Department of Medicine of Beth Israel Deaconess Medical Center, and the Division on Aging, Harvard Medical School, Boston, MA 02131, USA.


Ernährungsmedizinische Strategien bei PatientInnen mit fortgeschrittener Demenz (zumeist vom Alzheimer-Typ) stellen eine große Herausforderung für das betreuende Umfeld dar. Einerseits aufgrund der zunehmenden intellektuellen Einschränkung und der damit verbundenen eingeschränkten Kontaktierbarkeit und andererseits aufgrund neuro-degenerativer Veränderungen mit Beeinträchtigung des willkürlichen Schluckaktes erscheint bei vielen Betroffenen eine perorale Nahrungsaufnahme nicht mehr ausreichend, um den erforderlichen Kalorien- und Flüssigkeitsbedarf zu decken. Als gangbare Alternative bietet sich eine enterale Ernährung mittels PEG-Sonde (perkutane enterale Gastrostomie) an, welche aber bisher nach Kriterien der Evidenz-basierten Medizin (EBM) noch keinen eindeutigen Nachweis ihrer günstigen Effekte in diesem Patientenkollektiv liefern konnte:
Finucane und Mitarbeiter versuchten mittels einer Literaturdurchsicht von 1966 bis März 1999 die Frage zu klären, ob enterale Sondenernährung (nasogastrale oder PEG – Sonden) bei hochbetagten dementen Patienten Aspirationspneumonien verhindert, das Überleben verlängert, das Risiko von Druckulcera oder Infektionen verringert, die Körperfunktionen verbessert oder bessere palliative Betreuung bietet (JAMA 282, 1999, 1365). Zur großen Ernüchterung kamen die Autoren zu dem Schluss, dass in keiner dieser angesprochenen Fragestellungen der Einsatz von enteraler Ernährung einen Vorteil für die betroffenen Patienten erbrachte. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam Gillick et al. (N Engl J Med 342, 2000, 2206).

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Tags: nutrition-news ernährung demenz sonde hand 

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