Hämodiafiltration für alle: Are we CONVINCEd?

Ob eine Erhöhung der Konvektion (Flüssigkeitsbewegung) zur Diffusion (Ausgleich des Konzentrationsgefälles) bei der Nierenersatztherapie durch Hämodiafiltration (HDF) versus Hämo­dialyse (HD) zu einer Verbesserung des Krankheitsverlaufes und der Prognose von PatientInnen mit terminalem Nierenversagen führen kann, ist eine seit vielen Jahren umstrittene Frage.

Bislang gab es dazu vier randomisiert-kontrollierte Studien (RCTs) mit Mortalitätsanalyse, von denen ein RCT (Maduell F; J Am Soc Nephrol 2013; 24:487) einen signifikanten Überlebensvorteil für die Hämodiafiltration nachgewiesen hatte, ein erheblicher Anteil der HochrisikopatientInnen aber nach der Randomisierung aus dem HDF-Arm entfernt worden war, weil die geforderten Konvektionsvolumina nicht erreicht werden konnten.

Nun ist ein großer, europäischer Multi­center RCT zum Vergleich von HDF versus HD erschienen, die Comparison of high-dose haemodiafiltration with high-flux haemodialysis” (CONVINCE)-­Studie (Blankestijn PJ; N Engl J Med 2023; 389:700). In dieser wurde ein Konvektionsvolumen von mindestens 23 Litern angestrebt und mit durchschnittlich 25.3 Litern auch tatsächlich erreicht, ohne dass PatientInnen nach der Randomisierung aus der Studie ausgeschlossen wurden.