Klimawandel, Luftverschmutzung und Nierenerkrankung

Treibhausgasemissionen tragen über mehrere Mechanismen zur globalen Erwärmung bei, und die globale Erwärmung führt zum Klimawandel (­Climate Change Committee 2023) (Abbildung 1). Die Anhäufung von atmosphärischem Kohlendioxid (CO₂), Methan und Distickstoffoxid (den Treibhausgasen) in der Atmosphäre führt zu einer Erhöhung der globalen durchschnittlichen Oberflächentemperatur, einem Anstieg des Meeresspiegels, einer Ansäuerung der Ozeane, Veränderungen in der Kryosphäre und extremen Wetter­ereignissen (Climate Change Committee 2023).

Die Auswirkungen des Gesundheitswesens auf den Klimawandel werden am meisten von Treibhausgasemissionen und dem Kohlenstoff-Fußabdruck ausgedrückt, aber dies sind relativ indirekte Messgrößen für den Klimawandel; noch wichtiger sind die Folgen.

Umwelt- und klimabedingte Faktoren werden zunehmend mit dem Risiko einer Nierenerkrankung in Verbindung gebracht ( Young SE; Clin J Am Soc Nephrol 2023; 18:411). Im Jahr 2022 waren mehr als 107 Millionen Menschen Naturkatastrophen ausgesetzt, die mit dem Klimawandel in Verbindung stehen und die alle das Potenzial haben, sich auf die Nierengesundheit auszuwirken (Abbildung 2) (Our World in Data 2022b). Die akute Niereninsuffizienz (AKI), verschiedene Formen der Nierenschädigung und Beeinträchtigung der Versorgung von Personen mit chronischen Nierenerkrankungen sind Folgen von Naturkatastrophen oder vom Menschen direkt verursachten Katastrophen (Vanholder R; Nat Rev Nephrol 2022; 18:479).