NEPHRO-News
Hypertonie ist sowohl Ursache als auch Folge einer chronischen
Niereninsuffizienz (CKD). Die arterielle Hypertonie zeigt daher in der
Gruppe der chronisch niereninsuffizienten Patienten eine besonders hohe
Inzidenz und ist auch mit einem deutlich erhöhten Auftreten
kardiovaskulärer Ereignisse assoziiert.
Seit mehreren Jahrzehnten
ist bekannt, dass die Einstellung des Blutdrucks einen wesentlichen,
wenn nicht sogar den wichtigsten Faktor zur Progressionshemmung der CKD
darstellt. So verlieren Diabetiker mit unbehandelter Hypertonie und
einem systolischen Druck von 180 mmHg pro Jahr bis zu 11 ml/min/1,73m2
an glomerulärer Funktionsrate eGFR) (Bakris GL; Diabetes Res Clin Pract
1998; 39 [Suppl]:S35, Parving HH; Curr Opin Nephrol Hypertens 2001;
10:515).
Der blutdruckabhängige GFR-Verlust scheint dabei linear zu
verlaufen, wobei die Effektgröße mit optimiertem Blutdruck sicherlich
geringer wird. Analog zur Kardiologie mit ihren LDL-Zielwerten stellt
sich die Frage nach dem unteren Zielbereich für den Blutdruck, bei dem
eine Blutdruckeinstellung noch von Vorteil ist und ab wann
möglicherweise sogar ein negativer Effekt eintritt. Zudem ist zu klären,
ob das Prinzip des möglichst niedrigen Blutdrucks für die
Progressionshemmung existiert oder auch eine U-Kurve zu beobachten ist,
d. h., dass es einen optimalen Blutdruck gibt, oberhalb und unterhalb
dessen das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse ansteigt und die
Progression der CKD erhöht ist.
Melden Sie sich an um weiter zu lesen ...
Tags: nephro-news nephrologie hypertensiologie blutdruckziele niereninsuffizienz grf-verlust blutdruckmessung
Wir wollen Fachärzte und Pfleger topaktuell und wissenschaftlich fundiert über Studien, fachspezifische Entwicklungen und deren praktische Umsetzung informieren, um sie in ihrer Arbeit und Fortbildung zu unterstützen.
Wählen Sie dazu bitte Ihr Land aus.