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Akute Nierenschädigung:

Hilft frühe Nierenersatztherapie?


Eine akute Nierenschädigung (AKI) ist eine häufige und insbesondere bei hospitalisierten und komorbiden Patienten mit schlechter Prognose einhergehende Komplikation. 5 bis 20% aller hospitalisierten Patienten erleiden eine AKI; auf Intensivstation sogar 30 bis 50%. Bei diesen Patienten tritt die AKI häufig im Rahmen eines Multiorganversagens oder einer Sepsis auf. Die Mortalität dieser Patienten, die eine AKI erleiden und einer Nierenersatztherapie zugeführt werden, liegt mit 40 bis 50% unverändert hoch (Hoste EA; Intensive Care Med 2015; 41:1411; Uchino S; JAMA 2005; 294:813; Nisula S; Intensive Care Med 2013; 39:420; Susantitaphong P; Clin J Am Soc Nephrol 2013; 8:1482).
Bislang bestand Unsicherheit, wann der optimale Zeitpunkt des Beginns einer Nierenersatztherapie bei AKI bei kritisch kranken Patienten sein sollte, Leitlinien haben sich hierzu ebenfalls nicht dezidiert geäußert (KDIGO; Kidney Int 2012; 2[Suppl]:1). Viele Intensivmediziner waren der Meinung, dass möglichst frühzeitig therapiert werden sollte, um bei den schon kritisch kranken Patienten zusätzliche Urämie-bedingte Komplikationen zu vermeiden.

Ein potentielles „Dialyse-Trauma“, also mit einer extrakorporalen Therapie verbundene Nebenwirkungen und Komplikationen, wurde in den Diskussionen hierbei allerdings oftmals nicht berücksichtigt. Auf den ersten Blick erscheint es logisch, dass eine frühzeitige „Überbrückung“ der AKI, im Sinne einer Nierenersatztherapie, die Prognose verbessern sollte.

Unklar ist jedoch zum einen, wie früh oder frühzeitig definiert ist, zum anderen kommt es bei einem nicht unerheblichen Anteil der Patienten mit einer AKI zu einer spontanen Remission.

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