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Nephropathische Cystinose: Update


Die Cystinose ist eine autosomal-rezessiv vererbte lysosomale Speichererkrankung, die mit einer Inzidenz von ca. 1:100.000 bis 1:250.000 Neugeborene vorkommt und somit zu den seltenen Erkrankungen („rare diseases“) gehört. Je nach Schweregrad und Alter bei Manifestation lassen sich 3 Formen unterscheiden: Die infantile nephropathische Cystinose, welche meist in den ersten zwei Lebensjahren klinisch auffällig wird und die schwerste Verlaufsform aufweist. Die juvenile nephropathische Cystinose wird im Mittel mit 12 Jahren klinisch auffällig und verläuft deutlich milder als die infantile Form, sowie die non-nephropathische oder okuläre Form, die sich dem Namen entsprechend ausschließlich am Auge manifestiert. Im weiteren Verlauf dieses Beitrages wird der Begriff „Cystinose“ synonym mit der infantilen Form verwendet, da diese ca. 95% aller Cystinose-Fälle ausmacht und somit die mit Abstand häufigste Form der Cystinose darstellt.

Genetik, Pathophysiologie und Symptomatik

Ursächlich für die Erkrankung sind Mutationen im CTNS-Gen, welches auf dem kurzen Arm von Chromosom 17 liegt und für den Cystin-Proton-Symporter Cystinosin kodiert. Dieser ist hauptsächlich in der lysosomalen Membran lokalisiert. Mutationen im CTNS-Gen führen in den meisten Fällen zu einem völligen Funktionsverlust des Transporters, sodass das im Rahmen der Hydrolyse von Proteinen anfallende Cystin, ein Dimer, bestehend aus 2 Cys­tein-Monomeren, das Lysosom nicht verlassen kann. Es kommt zunächst zur Akkumulation von Cystin und im weiteren Verlauf zur Bildung von Cystin-Kristallen im Lysosom, die das lysosomale Volumen auf ein Vielfaches ansteigen lassen können. In der Folge kommt es zum Zelltod und zur Funktionseinschränkung des gesamten Organs.

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