NEPHRO-News
Caplacizumab treatment for acquired thrombotic thrombocytopenic purpura.
Scully M, Cataland SR, Peyvandi F, Coppo P, Knöbl P, Kremer Hovinga JA, Metjian A, et al. N Engl J Med 2019; 380:335-346
Die thrombotisch-thrombopenische Purpura (TTP)
ist eine gut definierte Erkrankung aus der Gruppe der thrombotischen
Mikroangiopathien (TMA). Sie sind charakterisiert durch eine
mikroangiopathische hämolytische Anämie mit Erythrozytenfragmentierung,
Thrombopenie und unspezifische Organfunktionsstörungen, die vital
bedrohend sein können (Knöbl P; Memo 2018; 11:220). Die TTP ist eine
seltene Erkrankung, die akut auftritt, dramatisch verläuft und
unbehandelt tödlich endet. In den letzten Jahren wurden nicht nur
beträchtliche Fortschritte in der Diagnostik von TMAs erzielt, sondern
auch neue therapeutische Strategien etabliert, die die Prognose deutlich
verbessert haben (Knöbl P; Haemostaseologie 2013; 33:149).
Pathophysiologie der TTP
Das gegenwärtige pathophysiologische Konzept versteht die TTP als Zustand eines schweren ADAMTS13-Mangels, der entweder durch genetische Anomalien (angeborene TTP) oder durch Autoantikörper (Autoimmun-TTP) verursacht wird. Das Fehlen von ADAMTS13 führt zur Persistenz von ultragroßen Multimeren des von Willebrand Faktors (UL-VWF MM).
In Gegenwart von zusätzlichen Auslösern, die Scherstress verursachen und den VWF entfalten (z. B. Schwangerschaft, Infektionen, bestimmte Medikamente, Operationen usw.), tritt eine verstärkte Aggregation von Thrombozyten an den UL-VWF MM auf. Diese Aggregate beeinflussen den Blutfluss in der Mikrozirkulation und verursachen Organschäden und die klinischen Symptome. Es sind vor allem die besonders vulnerablen Organe Gehirn, Herz und Nieren betroffen (Knöbl P; Memo 2018; 11:220; Mariotte E; Lancet Haematol 2016; 3:e237).
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Tags: nephro-news nephrologie ttp hercules-studie adamts13-mangel
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