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Plasmaaustausch:

Welche Indikation ist noch zeitgemäß?


Die Plasmapherese ist eine im Jahre 1913 von Vadim A. Yurevich erstmals in St. Petersburg etablierte Therapiemethode (Sokolov AA; Ther Apher Dial 2014; 18:117), die zeitgemäß war, als die Humoralpathologie in der von Carl von Rokitansky begründeten Krasenlehre ihren Höhepunkt erreichte (Castagnoli L; Pathologica 2001; 93:654).

Die bereits in der Antike begründete Vier-Säfte-Lehre postulierte, dass die richtige Mischung der Körpersäfte Gesundheit, deren Ungleichgewicht oder Schädigung dagegen Krankheit verursachen würde. Dieser Lehre verdanken wir bis heute verwendete Begriffe wie „Choleriker“ für leicht erregbare und jähzornige Menschen, denen die „Galle überläuft“. Während die „Plasmapherese“, ein Begriff, der erstmals 1914 von John Abel verwendet wurde (Abel JJ; Transfus Sci 1990; 11:166), im engeren Sinn nur die Abtrennung des Plasmas von den korpuskulären Blutbestandteilen beschreibt (z. B. Plasma­spende) und durch eine Austauschflüssigkeit ersetzt wird, stellt der therapeutische Plasmaaustausch ein Blutreinigungsverfahren dar, bei dem das abgetrennte Plasma verworfen wird.

Je nach Erkrankung sollte dies entweder eine Albuminlösung oder Spenderplasma sein. Die Plasmapheresemaschine fungiert also gleichsam als Dyskrasiomat, der die schlechte Mischung der Säfte wieder in den Gleichklang bringt.

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Tags: nephro-news nephrologie plasmaaustausch plasmapherese 

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