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Nierenersatztherapie in Europa:

Ein Überblick über den Geschäftsbericht des ERA-EDTA-Registers 2013 mit dem Schwerpunkt Diabetes Mellitus


Renal replacement therapy in Europe: A summary of the 2013 ERA-EDTA Registry Annual Report with a focus on diabetes mellitus.

Kramer A, Pippias M, Stel VS,                                                                                         for the ERA-EDTA Registry & ESPN/ERA-EDTA Registry
Bonthuis M, Diez JM, Afentakis N, et al.


Die Vereinigung der Europäischen Nierenregister mit Schwerpunkt Dialyse stellt weltweit das größte Register mit mehr als 650 Millionen Menschen im Einzugsgebiet dar (Abbildung 1). Die Prävalenz für chronische Nierenerkrankungen (CKD) variiert stark in der europäischen Bevölkerung (Brück K; JASN 2015 [Dezember 23 online first]). Eine CKD ist unter anderem dadurch charakterisiert, dass bereits vor dem Eintritt der Dialysepflicht das Risiko für Mortalität und kardiovaskuläre Ereignisse teilweise dramatisch erhöht ist (Tonelli M; Lancet 2012 380:307; Go AS; N Engl J Med 2004; 351:1296; Stevens PE, Farmer CK; Lancet 380:1628). Für Patienten nach Herzinfarkt fand sich beispielsweise nach drei Jahren eine kardiovaskuläre Sterblichkeit von 60% bei einer GFR <45 ml/min. Lag die GFR >75 ml/min, lag die Mortalität nur bei 40% (Go A; N Engl J Med 2004; 351:1285). Umgekehrt finden sich bei CKD als Ursache für die Mortalität überwiegend kardiovaskuläre Erkrankungen (Tonelli M; J Am Soc Nephrol 2006; 17:2034).

Variierende Angaben über Inzidenzen und Prävalenzen der chronischen Nierenersatztherapie in den verschiedenen Regionen können auf folgende Umstände zurückzuführen sein:

  1. Therapeutisches Aufhalten einer raschen Progression von CKD und deshalb geringe Rate einer Nierenersatztherapie in einer Population.

  2. Hohe Mortalität in den CKD-Stadien 1-4 und deshalb relativ wenig Nierenersatztherapie im Stadium 5, da die Patienten vermehrt vorher versterben.

  3. Eingeschränkter Zugang zu einer Nierenersatztherapie, das heißt, nicht alle Patienten, die ein Nierenersatzverfahren benötigen, erhalten eines.

  4. Hohe Rate an Nierenersatztherapie wegen schlechter Prävention und schlechter Progressionsbeeinflussung, damit schnelles Fortschreiten zu CKD-Stadium 5, dann aber gute Verfügbarkeit und Zugang zur Nierenersatztherapie. Dies resultiert in einer hohen Rate an Nierenersatzverfahren.

  5. Epidemiologische Risiken für CKD/ RRT sind regional erhöht.

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Tags: nephro-news dialyse diabetologie nierenersetztherapie diabetes diabetes mellitus 

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