NEPHRO-News
Patienten, bei denen der Blutdruck in der Praxismessung nicht unter
140/90 mmHg absinkt, obwohl sie drei Antihypertensiva unterschiedlicher
Klassen einschließlich eines Diuretikums in maximal tolerierbarer Dosis
einnehmen, werden als therapierefraktär bezeichnet. Diese Diagnose setzt
allerdings eine gesicherte Medikamenteneinnahme voraus. Die
Therapietreue ist schwer zu überprüfen. In vielen Fällen muss man
davon ausgehen, dass nur eine schwer einstellbare arterielle Hypertonie
vorliegt und keine wirkliche Therapieresistenz.
Im letzten Jahr
hat es zahlreiche Entwicklungen gegeben, um die Behandlung der schwer
einstellbaren, beziehungsweise therapieresistenten Hypertonie zu
verbessern. Hier gab es eine Vielzahl von Innovationen. Die
interventionellen Verfahren der Nierennervenablation (Schlaich MP; J Am
Coll Cardiol 2013; 62:2031), der Barorezeptorstimulation (Haller H; J Am
Soc Hypertens 2012; 6:270) und des ROX-Couplers (Lobo MD; Lancet 2015;
385:1634) seien hier beispielhaft genannt.
Jetzt hat es eine
nicht minder wichtige medikamentöse Studie gegeben, die die Behandlung
der therapieresistenten Hypertonie verbessern kann. Hintergrund der
sogenannten PATHWAY-2-Studie ist, dass es bisher keine einheitlichen und
standardisierten Leitlinien zur medikamentösen Behandlung der schwer
einstellbaren Hypertonie gibt. Bryan Williams und Mitarbeiter haben in
einer sorgfältig durchgeführten Studie zeigen können, dass der
Aldosteron-Antagonist Spironolacton als viertes Add-on-Medikament bei
therapieresistenter Hypertonie sehr wirksam und a- oder b-Blockern
überlegen ist.
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