NEPHRO-News
Klinischer Verlauf
Eine 32-jährige Patientin
stellte sich 10/2009 mit zunehmender Dyspnoe vor. Sie war aufgrund einer
Refluxnephropathie seit 2007 dialysepflichtig. Von 03/2007 bis 07/2008
wurde sie hämodialysiert. Im Juli 2008 erhielt sie eine
Lebendnierenspende von ihrer Mutter. Die Immunsuppression wurde mit
Tacrolimus, Mycophenolat und Steroiden durchgeführt. Die
Transplantatfunktion war gut und es waren keine Abstoßungsreaktionen
aufgetreten. Der Tacrolimusspiegel wurde wiederholt sehr hoch gemessen
und lag zwischen 14 – 16 mg/L seit 05/2009. Sie war bei V. a. Bronchitis
bereits ambulant mit Levofloxacin behandelt worden.
Bei
stationärer Aufnahme 10/2009 berichtete die Patientin über seit mehreren
Monaten rezidivierendes Fieber bis 39°C mit Husten und Dyspnoe.
Das
Kreatinin war von 120 auf 480 µmol/L gestiegen, das CRP betrug 174
mg/L. Bei der klinischen Untersuchung fielen mehrere geschwollene
Lymphknoten, eine schmerzhafte Schwellung submammär links sowie
sonografisch eine unklare 0.5 x 0.5 cm große Schwellung am Oberpol der
Transplantatniere auf. Eine Röntgenuntersuchung (Abb. 1) und eine
Computertomografie des Thorax zeigten eine Infiltration im rechten
Mittelfeld und knotige Läsionen bis 1.7 cm Durchmesser sowie
mediastinale Lymphknoten bis 3 cm Durchmesser. In der mikrobiologischen
Diagnostik konnten wir weder im Blut noch im Sputum oder der
bronchoalveolären Lavage (BAL) Erreger identifizieren.
Wir
begannen eine kalkulierte antibiotische Therapie mit
Piperacillin/Tazobactam, Roxithromycin und einer Pilztherapie mit
Fluconazol, weil die Patientin sich unter der initialen Therapie mit
Levofloxacin verschlechtert hatte. Zwischen Tacrolimus und Roxithromycin
sowie zwischen Tacrolimus und Fluconazol bestehen Interaktionen.
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