NEPHRO-News
Mit dem Nachlassen bzw. Sistieren der Urinausscheidung bei chronisch
niereninsuffizienten Patienten wird dem Körper die Möglichkeit zur
Autoregulation des Flüssigkeithaushaltes genommen. Ein im Rahmen der
Niereninsuffizienz gestörtes Trinkverhalten und Durstgefühl und die
häufig bestehende Incompliance der Patienten bezüglich der maximalen
Trinkmengen verschärfen das Problem weiter.
Im klinischen Alltag
ist dieses Problem geprägt durch die Notwendigkeit, Patienten während
der Hämodialysetherapie mit hohen Ultrafiltrationsraten zu behandeln, um
ihren Flüssigkeitshaushalt zu normalisieren. Häufig sind bei der
Behandlung der Patienten nur Kompromisslösungen zu erzielen.
Insbesondere zur Vermeidung von Komplikationen während der
Dialysetherapie (z. B. intradialytische Hypotensionen IDH) wird häufig
auf eine komplette Normalisierung des Flüssigkeitshaushaltes verzichtet.
Über
die Messung des Blutdruckes alleine lässt sich die Kreislauffunktion
nur grob abschätzen. Die Aufrechterhaltung suffizienter
Kreislaufverhältnisse ist abhängig von einer ausreichenden Pumpfunktion
des Herzens, dem Volumenangebot (Füllungszustand der großen Gefäße)
und dem peripheren Gefäßwiderstand (Schmidt, Tews et al., Physiologie
des Menschen, Springer 2000). Eine Störung eines dieser Parameter kann
in gewissen Grenzen durch Veränderungen der anderen Regelgrößen
ausgeglichen werden. Ist die Störung zu groß, sind mehrere Parameter
ungünstig verändert oder ist die Autoregulation selbst gestört, kann
eine ausreichende Kreislauffunktion und damit Perfusion lebenswichtiger Organe nicht mehr garantiert werden, da der Blutdruckwert das
Ergebnis von zirkulierendem Blutvolumen und peripherem Gefäßwiderstand
ist. Die Messung der einzelnen kreislaufrelevanten Parameter ist
insbesondere in vielen Gefahrensituationen nicht ausreichend, z. B.
siehe Tabelle 1.
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Tags: nephro-news dialyse hämodialyse monitoring herz-kreislauf niereninsuffizenz hämodynamisch
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