NEPHRO-News
Die Nierentransplantation gilt als Nierenersatzverfahren der Wahl und
ist, wie in großen Registeranalysen beschrieben, hinsichtlich
Lebensqualität und PatientenInnenüberleben der Hämo- und
Peritonealdialyse überlegen. Die besten klinischen Ergebnisse können mit
Lebendnierentransplantation erzielt werden.
Doch für rund ein
Drittel der Transplant-Kandidatinnen ist diese Option nicht verfügbar.
Grund dafür können immunologische Unverträglichkeiten zwischen
Empfänger und Spender sein, wie Inkompatibilität im
ABO-Blutgruppensystem oder Vorsensibilisierung des Empfängers gegen
HLA-Antigene des Spenders.
Transplantation gegen immunologische Barrieren
Mit
dem Einsatz spezifischer Desensibilisierung sind Transplantationen auch
gegen harte immunologische Barrieren möglich, allerdings mit nicht
unbeträchtlichem Risiko. Dies betrifft in erster Linie
HLA-Antikörper-inkompatible Transplantationen, für die trotz rigoroser
Desensibilisierungsmaßnahmen höhere Abstoßungsraten und ungünstigere
Langzeitüberlebensraten beschrieben wurden (Böhmig GA; Curr Opin Organ
Transplant 2011; 16:588). Etwas anders verhält es sich mit
ABO-inkompatibler Transplantation, die zumindest mittelfristig
hervorragende Ergebnisse ermöglicht. Valide Langzeitdaten sind
allerdings bis dato nicht verfügbar und höhere Raten chirurgischer sowie
infektiologischer Komplikationen sind mehrfach beschrieben worden
(Fehr T; Curr Opin Organ Transplant 2012; 17:376).
Des Weiteren sind die beträchtlichen Kosten solcher Therapieformen in Zeiten erschöpflicher Ressourcen diskussionswürdig.
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Tags: nephro-news transplant lebendnierenspende kpd lebendnierentransplantation
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