NEPHRO-News
Die Häufigkeit des Nierenzellkarzinoms (NZK) ist in den letzten Jahren
kontinuierlich angestiegen, es stellt mittlerweile weltweit die 13.
häufigste, in Europa und Deutschland die 10. häufigste Tumorerkrankung
dar. Flächendeckende Ultraschalluntersuchungen führen dazu, dass mehr
kleinere und häufiger gutartige Tumoren diagnostiziert werden. In
Deutschland sind dies derzeit ca. 15.000 Patienten pro Jahr, wovon bei
20% bei Diagnose bereits ein metastasiertes Stadium vorliegt; weitere
20% zeigen im Verlauf eine metachrone Metastasierung. Die Zahl der
Todesfälle am NZK beläuft sich momentan auf 6000 pro Jahr. Bei immer
älter werdenden Patienten mit zahlreichen Komorbiditäten wird zunehmend
eine Biopsie des Nierentumors zur Festlegung des weiteren Procederes
angestrebt. Auf der anderen Seite werden Nierentumoren auch zufällig in
Nierenbiopsien, die zur Diagnose einer renalen Grunderkrankung
durchgeführt werden, erfasst, sodass nicht nur Urologen, sondern auch
Nephrologen zunehmend mit der Thematik befasst sind.
Die
klinischen Symptome bei Nierenzellkarzinomen sind unspezifisch und
treten meist erst im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium auf. Deswegen
werden heute Nierenzellkarzinome überwiegend als Zufallsbefunde durch
eine abdominelle Ultraschalluntersuchung identifiziert. Erst im
Spätstadium tritt die klassische Trias der Symptome Hämaturie,
Flankenschmerz und Flankentumor auf. Dies ist heute bei weniger als
jedem 10. Patienten mit Nierenzellkarzinom nachweisbar. Auch eine
schmerzlose Makrohämaturie ist ein Spätsymptom nach Infiltration des
Tumors in das Nierenbecken. Unspezifisch tumorassoziierte Symptome wie
Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust, Fieber, Übelkeit und Erbrechen sind
häufig zu finden.
Es gibt nach wie vor keine spezifischen
Labormarker für das Nierenzellkarzinom, hämatologische Veränderungen
wie eine Anämie können auftreten. In seltenen Fällen (<10%) ist eine
Hämoglobin- bzw. Hämatokrit-Erhöhung (vermutlich induziert durch eine
Erythropoetin-Produktion des Tumors) nachzuweisen. Relativ selten sind
Nierenzellkarzinome mit paraneoplastischen Syndromen assoziiert, die
durch die Produktion im Tumor durch weitere Hormone (wie z. B. Insulin,
Glucagon oder Parathormon) induziert werden.
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