NEPHRO-News
Diastolische Dysfunktion und HFPEF: Unbeachtete Entitäten
Chronisches
Nierenversagen (CKD) und Herzinsuffizienz sind seit jeher eng
miteinander verwobene Krankheitsbilder; mit dem Überbegriff
„Kardiorenales Syndrom“ wird das häufig gleichzeitige Auftreten in ein
und demselben Patienten versinnbildlicht. Lange lag der
wissenschaftliche Fokus hierbei primär auf der systolischen
Herzinsuffizienz (auch Heart Failure with Reduced Ejection Fraction
oder HFREF) mit häufig exzentrischer Linksventrikelhypertrophie und im
Endstadium der dilatativen Kardiomyopathie.
Die klinische
Signifikanz der chronischen Herzinsuffizienz mit reduzierter
Ventrikelfunktion ist unumstritten, jedoch hat der auf diese Form der
Herzinsuffizienz gelegte Fokus dazu geführt, dass die nicht minder
prävalente diastolische Herzinsuffizienz, welche gegenwärtig auch als
HFPEF (Heart Failure with Preserved Ejection Fraction) bezeichnet wird,
lange stiefkindlich behandelt wurde. Immerhin sind etwa die Hälfte aller
Herzinsuffizienz-Fälle eine HFPEF; Mortalität, Hospitalisationsraten
und auch Leidensdruck sind jedoch ähnlich hoch wie bei systolischer
Insuffizienz (Bhatia RS, N Engl J Med 355:260-269, 2006). Darüber hinaus
steigt die jährliche Prävalenz von HFPEF um alarmierende 1%/Jahr und
wird somit die häufigste Form der Herzinsuffizienz der kommenden Jahre
darstellen.
Per definitionem handelt es sich bei der HFPEF um ein
klinisches Syndrom, charakterisiert durch die klinische Symptomatik
der Herzinsuffizienz (Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit
nach NYHA, pulmonale Stauungszeichen, Beinödeme, etc.), verbunden mit
einer normalen bis leicht reduzierten Auswurfleistung (ejection
fraction, EF > 50%) sowie einer abnormen diastolischen Funktion.
Diese diastolische Dysfunktion umfasst alle während der myokardialen
Entspannungsphase stattfindenden Prozesse; d. h. eine abnorme aktive
linksventrikuläre (LV) Relaxation und/oder erhöhte passive diastolische
Steifheit. Damit einhergehend weisen betroffene Patienten regelhaft
linksatriale Vergrößerung, LV-Hypertrophie sowie ein konzentrisches
Remodelling des linken Ventrikels auf (Meyer T, Ann Intern Med 158:
ITC5-1-ITC5-15; quiz ITC5-16, 2013).
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Tags: nephro-news nephrologie kardiologie niereninsuffizenz herzinsuffizenz diastolisch kardiorenal
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